Kritik an EU-Politik
Papst: “Können von arabischer Invasion sprechen”
Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat sich Papst Franziskus zur aktuellen Flüchtlingskrise in Europa geäußert. "Wir können heute von einer arabischen Invasion sprechen. Das ist eine soziale Tatsache", kritisierte er die Migrationsströme aus dem Nahen Osten.
Laut einem Bericht der Vatikan-Zeitung "Osservatore Romano" habe das Oberhaupt der katholischen Kirche diese Äußerung am Dienstag bei einem Treffen mit Mitgliedern der französischen Sozialbewegung Poissons Roses in der päpstlichen Residenz Santa Marta getätigt.
"Europa darf sich politische Spielchen nicht leisten"
Und seine Kritik ging noch weiter: "Wie viele Invasionen hat Europa im Laufe seiner Geschichte schon kennengelernt! Aber es hat immer gewusst, sich selbst zu übertreffen, weiterzumachen und sich dann selbst am Austausch zwischen den Kulturen wachsen zu sehen", so Franziskus. Bezüglich der derzeitigen Uneinigkeit der Europäischen Union in der Flüchtlingskrise forderte der Papst eine Geschlossenheit des Kontinents: "Europa darf sich nationale Egoismen, politische Spielchen und kleine Kuhhandel nicht leisten."
Kritik an sinkender Geburtenrate
Gleichzeitig kritisierte er die Geburtenrate in Ländern wie Spanien und Italien. Der Kontinent müsse stärker auf die Förderung von Familien setzen. Zudem sei ein Bewusstsein für die eigenen kulturellen Wurzeln wichtig, so Franziskus.
Die doch recht kritischen Aussagen des Papstes kommen überraschend, denn in der Vorwoche rief er noch zur europaweiten Solidarisierung mit Flüchtlingen auf und begrüßte die "großzügige Hilfe" gegenüber den Migranten in Griechenland.
Tusk: "Kommen Sie nicht nach Europa"
Noch kritischer zur derzeitgen Flüchtlingsproblematik äußerte sich EU-Ratspräsident Donald Tusk. Er warnte potenzielle illegale Wirtschaftsmigranten davor, nach Europa zu kommen. "Woher Sie auch immer stammen: Kommen Sie nicht nach Europa", sagte Tusk am Donnerstag bei einem Besuch in Athen.
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