Amoklauf in München
Politiker geschockt: Reaktionen auf das Blutbad
Nach dem blutigen Anschlag im Münchner Olympia-Einkaufszentrum, bei dem am Freitagabend ein 18-jähriger Deutsch-Iraner neun Menschen getötet und 16 weitere teils schwer verletzt hat, haben Politiker aus aller Welt ihr Mitgefühl mit den Opfern kundgetan und Solidaritätsbezeugungen an Deutschland geschickt. Auch Österreichs Spitzenpolitiker reagierten bestürzt.
"In diesen erschütternden, dramatischen Stunden sind unsere Gedanken und unser Mitgefühl bei den Familien der Opfer von München", teilte Bundeskanzler Christian Kern mit. "Meine größte Anerkennung gilt den Polizisten und Rettungskräften, die alles versuchen, um die Menschen in München zu schützen", so Kern. "Entsetzt über den schrecklichen Angriff von München" zeigte sich auch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner.
Strache "einfach sprachlos und wütend"
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache schrieb auf Facebook, er sei "einfach sprachlos und wütend" darüber, dass der Terror "Einzug hält".
Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen betonte in einer persönlich gekennzeichneten Twitter-Mitteilung: "In den Augenblicken des Horrors müssen wir zusammenstehen."
Gauck "entsetzt" über Angriff
Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck zeigte sich "entsetzt" über die Ereignisse in München. "Der mörderische Angriff in München entsetzt mich zutiefst", erklärte er am Freitagabend in Berlin. "In Gedanken bin ich bei allen Opfern und bei allen, die um einen geliebten Menschen trauern oder fürchten." Er fühle sich allen verbunden, "die im Einsatz sind, um Menschen zu schützen und Leben zu retten", teilte der Bundespräsident weiter mit.
"Schrecklich und gänzlich unfassbar"
Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere unterbrach bereits zum zweiten Mal in dieser Woche seinen Urlaub, um am nach München zu kommen. Schon nach dem Axt-Angriff von Würzburg war er zurückgekehrt. "Es ist schrecklich und gänzlich unfassbar, was in München passiert ist", sagte de Maiziere. Der deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel bekundete sein Beileid für die Opfer und lobte die Münchner Polizei.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer gab sich sich erschüttert über den Anschlag von München. "Die brutale und menschenverachtende Bluttat erfüllt uns alle mit Trauer und Entsetzen. Für die Solidarität und das Mitgefühl, das wir weltweit erfahren haben, sind wir dankbar", erklärte er Samstagfrüh.
Obama sagt Deutschland Unterstützung zu
US-Präsident Barack Obama sicherte Deutschland seine Unterstützung zu. "Deutschland ist einer unserer engsten Verbündeten. Wir werden den Behörden jegliche Unterstützung zusagen, die sie in diesen Umständen brauchen können", erklärte Obama in Washington.
Der britische Außenminister Boris Johnson zeigte sich "zutiefst schockiert" und "traurig" über die tödlichen Schüsse in München. "Meine Gedanken sind bei den Opfern, deren Liebsten und ganz Deutschland zu dieser Zeit", schrieb Johnson in einer Twitter-Mitteilung.
"Solidarität mit Deutschland, das in diesem Augenblick einer schweren Prüfung unterzogen wird", postete der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault.
Hollande spricht von "terroristischem Anschlag"
Anders als die deutschen Ermittlungsbehörden bewertet der französische Präsident Francois Hollande den Anschlag eindeutig als Terrortat. "Der terroristische Anschlag, der München getroffen und viele Menschen getötet hat, ist ein abscheulicher Akt mit dem Ziel, nach anderen Ländern auch in Deutschland Angst zu schüren", erklärte er. Deutschland könne auf die Unterstützung Frankreichs zählen.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau schrieb auf Twitter, sein Land stehe an Deutschlands Seite. "Wir bekunden unser Beileid mit den Opfern und ihren Familien."
Putin übermittelt Deutschen "tiefes Mitgefühl"
Russlands Präsident Wladimir Putin übermittelte den Deutschen sein "tiefes Mitgefühl". Das Staatsoberhaupt habe in Telegrammen an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und den bayrischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer kondoliert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag in Moskau. Putin fühle nach der Tragödie, die Menschenleben gekostet habe, mit den Deutschen.
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras rief dazu auf, gegen die Gewalt in Europa vorzugehen. "Wir dürfen es nicht zulassen, dass Gewalt zur Zukunft Europas wird. In diesen schweren Zeiten stehen wir solidarisch an der Seite der Deutschen", schrieb er auf Twitter. Auch der griechische Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos zeigte sich "entsetzt."
Der estnische Staatspräsident Toomas Hendrik Ilves zeigte sich erschüttert vom Anschlag in München. Er fühle mit dieser wunderschönen Stadt, in der er fast ein Jahrzehnt gelebt habe und wo sein Sohn geboren sei, schrieb er auf Twitter.
Iranische Regierung verurteilt Angriff
Die iranische Regierung verurteile "die Ermordung von schutzlosen Unschuldigen", sagte der iranische Außenamtssprecher Bahram Ghasemi am Samstag laut den Nachrichtenagenturen IRNA und ISNA. Es gebe keine Alternative zum "totalen und unterschiedslosen Kampf" gegen den Terrorismus. Die Regierung sage "der deutschen Bevölkerung und der Regierung ihre Solidarität" zu, sagte der Außenamtssprecher.
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