Laut Bericht:

Russische Bodentruppen in Syrien im Einsatz

Ausland
28.11.2015 20:07
"Unsere Unterstützung kommt nur aus der Luft, ohne Beteiligung von Bodentruppen", lautete die offizielle Erklärung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, als Ende September seine Luftwaffe mit Angriffen in Syrien begann. Die Luftschläge sollten eine wenig später angelaufene Großoffensive der syrischen Armee gegen Rebellen unterstützen. Sind mittlerweile auch russische Soldaten am Boden im Einsatz? Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" will Beweise dafür haben - auch für den Tod zweier Elitesoldaten.

Wie das deutsche Medium in seiner am Samstag erschienenen Ausgabe berichtet, baut der Kreml trotz gegenteiliger Beteuerungen Putins seine Militärhilfe für das Regime des syrischen Machthabers Bashar al-Assad aus. Dazu gehören nun offenbar auch russische Bodentruppen. Artillerie würde ebenso eingesetzt wie Transporthubschrauber, die Assads Truppen befördern.

Mindestens zwei Mitglieder des Militärgeheimdienstes GRU sollen schon bei Kampfhandlungen ums Leben gekommen sein. Über den Tod und das geheime Begräbnis wurde den Angaben zufolge in russischen Medien nicht berichtet. Das russische Gesetz ermöglicht es, Todesfälle in den Reihen der Armee unter Verschluss zu halten, oder auf genauere Angaben zum Todeszeitpunkt und Ort zu verzichten.

Putin: "Nächste Phase der Intervention in Syrien"
Erst vor einer Woche hatte Putin "die nächste Phase der Militärintervention" seines Landes im Syrien-Krieg angekündigt. Die bisherigen Ziele seien erreicht worden, sagte damals der Kremlchef der Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge. Dies reiche aber noch nicht aus, um "Syrien von Rebellen und Terroristen zu säubern und die russische Bevölkerung vor Terroranschlägen zu schützen". "Wir haben noch viel Arbeit vor uns, und ich hoffe, dass die nächsten Phasen mit der gleichen Professionalität ausgeführt werden und die von uns gewünschten Ergebnisse bringen", sagte Putin. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow sagte, ein Einsatz von Bodentruppen werde nicht diskutiert.

Dass die Terrormiliz Islamischer Staat nicht alleine mit Luftangriffen zu besiegen ist, ist von Militärexperten weltweit immer wieder zu hören. Bodentruppen sind für westliche Staaten der Anti-IS-Allianz aber derzeit ausgeschlossen. Vielmehr verlassen sie sich auf lokale Kräfte - kurdische Peschmerga und die irakische Armee. Frankreich kann sich zudem nun sogar vorstellen, mit Assads Armee zu kooperieren. Mit der Ausbildung moderater syrischer Rebellen sind die USA gescheitert.

Syrisches Fernsehen: Armee auf dem Vormarsch
Laut Angaben der syrischen Armee konnte man in den vergangenen Wochen - vor allem seit Beginn der russischen Luftschläge - große Geländegewinne für sich verbuchen. Da allerdings aus Sicht Assads jeder Regierungsgegner ein Rebell ist und das Regime keinen großen Unterscheidung zwischen dschihadistischen und säkularen Gruppierungen macht, dürften wohl auch "Verbündete" des Westens unter den Besiegten sein. Ob die Rückeroberungen der Armee mit russischer Hilfe am Boden gelingen konnten, bleibt bis auf Weiteres ein Geheimnis.

Liefert dieses Video den Beweis für den Einsatz russischer Bodentruppen in Syrien? In der kurzen Aufnahme sollen zwei russische Soldaten in der Stadt Hama zu sehen sein.

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