Militärprojekt?
Satellitenbilder von der Wüste Gobi geben Rätsel auf
Die Bilder bieten derzeit einen fruchtbaren Nährboden für teils wissenschaftlich-militärische, aber auch eher im Reich der Verschwörungstheorien angesiedelte Spekulationen. Wurden die merkwürdigen Strukturen bewusst aufgebaut, um aus dem Weltraum erkennbar zu sein? Etwa zur Kalibrierung von Zielsystemen chinesischer Militärsatelliten? Stammen die Muster von Artillerie-Zielübungen? Aus welchem Material bestehen die weiß-silbernen Gitternetze überhaupt?
Bilder erinnern an Area 51
Natürlich dürfen bei all den Spekulationen auch Außerirdische nicht fehlen. So könnte es sich um einen gigantischen QR-Code (ein zweidimensionaler Barcode, der unter anderem bei Digitalkameras und Mobiltelefonen eingesetzt wird) für Aliens handeln, schlägt etwa das Online-Magazin "Gizmodo" vor. Da ist es nur passend, dass der Experte Tim Ripley vom Militärmagazin "Jane's Defense Weekly" die mysteriösen Strukturen in der Wüste Gobi mit einem anderen Militärareal vergleicht – mit der Area 51 in der Wüste Nevadas.
Offizielle Angaben der chinesischen Regierung dazu, was es mit den mysteriösen Strukturen auf sich hat, gibt es bisher nicht. Fest steht somit vorerst nur der Standort der Strukturen: Sie befinden sich in der Provinz Gansu im Westen Chinas. Die britische Tageszeitung "Telegraph" etwa will einen Zusammenhang zum nur etwa 160 Kilometer entfernten Raumfahrtzentrum in Jiuquan erkennen, von wo aus die Chinesen Raketen ins All starten lassen.
Der "Telegraph" zitiert dazu auch einen Militärexperten, der in einem kreisförmigen Muster (zweites Bild) auf einer weiteren Google-Maps-Satellitenaufnahme aus der chinesischen Wüste ein Ziel für Raketentests erkennen will. Ein weiteres Bild, das Fragen aufwirft, zeigt ein kilometerlanges Netz aus sich kreuzenden Linien (drittes Bild).
Wer bestellte Satellitenbilder von Chinas Wüste?
US-Medien konnten die Spekulationen rund um die Bilder indessen um eine weiteren Aspekt ergänzen: Von dem betroffenen Gebiet seien seit 2004 auffällig viele Satellitenbilder bestellt worden, wird der ehemalige CIA-Analyst Allen Thomson zitiert. Dies werde in Google Earth sichtbar, wenn man die DigitalGlobe-Abdeckung aktiviere, erklärt Thomson. Wer hinter den Aufträgen für die Satellitenbildern steckt, bleibt aber ebenfalls vorerst unbeantwortet. Fest steht laut Thomson nur, dass es nicht gerade billig war.
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