Ab 1000 Franken
Schweizer lassen Flüchtlinge für Asyl mitzahlen
Die Dänen nehmen den ankommenden Asylwerbern Bargeld zur Deckung der Aufenthaltskosten ab, und jetzt holen sich auch die Schweizer einen - kleinen - Teil der Asylkosten von den Flüchtlingen zurück: Ab einem Besitz von 1000 Schweizer Franken (915, 20 Euro) kassieren die Eidgenossen bis zu einem Betrag von 10.000 Franken alles ab. Die Flüchtlingshilfe protestiert.
Die Schweiz hat bereits vor Monaten ihren Grenzschutz mit einer gewaltigen Aufstockung der Grenzpolizei, mit zusätzlichen Hundestaffeln und totaler Drohnenüberwachung massiv verbessert. Ein Durchkommen an der "grünen Grenz" im Süden der Schweiz ist fast unmöglich - und genau das hat sich auch bei den Schlepperbanden der aktuellen Völkerwanderung rasch durchgesprochen.
Jetzt wird die Schweiz als Zielland für Flüchtlinge, die ihr Erspartes mit im Gepäck haben, noch unattraktiver: Wie das "Ö1"-Morgenjournal berichtet, werden nun den ankommenden Flüchtlingen an der Schweizer Grenze Schmuck und Bargeld abgenommen. "1000 Franken dürfen die Asylwerber besitzen. Haben sie mehr mit, wird dieser Betrag einbehalten. Die Obergrenze ist bei 10.000 Franken", sagte dazu eine Sprecherin des Staatssekretariats für Integratonsfragen. Die Schweizer Behörden nehmen diese Werte in Verwahrung und händigen sie dem Flüchtling auch wieder aus, wenn er in den nächsten sieben Jahren das Land wieder verlässt.
Flüchtlingshilfe: "Moderne Wegelagerei"
Die Schweizer Flüchtlingshilfe hält diese Vorgangsweise für "moderne Wegelagerei". Das Staatssekretariat kontert: Diese Regelung betreffe ohnehin nur sehr wenige Asylwerber, bisher ein Prozent.
Eine weitere Maßnahme wird in der Schweiz jedoch wieder eingestellt: So holt sich der Staat zehn Prozent des Bruttolohns von den Asylberechtigten, um sie so an den Integrationskosten zu beteiligen. Der Nachteil: Es minderte die Begeisterung der Asylberechtigten, eine Arbeit aufzunehmen...
Aus dem Video-Archiv: Rotes Kreuz kritisiert Asylsystem
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