Bub entkam IS-Camp:

“Sie wollten, dass wir zuerst unsere Eltern töten”

Ausland
14.01.2016 06:00

Immer wieder schockiert die Terrormiliz Islamischer Staat mit Propagandavideos, wo Kinder rücksichtslos auf den Kampf gegen die Ungläubigen vorbereitet werden. Nun erzählte ein 12-Jähriger, der dem IS entkommen konnte, über seine schrecklichen Erlebnisse in einem der Terror-Kindercamps im Irak. "Sie wollten, dass wir zuerst unsere Eltern töten", erzählte der Bub.

Der 12-jährige Nasir (Name wurde für das Interview geändert) berichtete dem TV-Sender "CNN", dass er gemeinsam mit etwa 60 anderen Kindern im Trainingscamp untergebracht war. "Der Jüngste war gerade erst einmal fünf Jahre alt."

"Wir durften nicht weinen"
Gleich zu Beginn wurde den Kindern eine Gehirnwäsche unterzogen. "Sie sagten uns, dass unsere Eltern Ungläubige sind und wir sie daher töten sollen." Immer wieder hätte es bei Waffenübungen Schläge von den Ausbildnern gegeben. "Wir durften nicht weinen. Aber ich musste ständig an meine Mutter denken und habe leise geweint."

Nasir erzählte weiter, dass er als Selbstmordattentäter ausgebildet hätte werden sollen. "Wir sind diejenigen, die den Tod lieben", wurde ihm von den Kämpfern ständig eingetrichtert.

"Sie sagten uns, dass die Amerikaner uns töten wollen"
Die schlimmsten Augenblicke seien für ihn die Luftangriffe gewesen. "Die Ausbildner stecken uns in einen dunklen Keller und ließen uns dort so lange alleine, bis die Angriffe zu Ende waren", sagte Nasir. Und fügte hinzu: "Sie sagten, dass uns die Amerikaner töten wollen, aber sie uns vor ihnen beschützen werden."

Eines Tages gelang Nasir die Flucht aus dem Camp. Momentan ist er mit seiner Mutter in einem Flüchtlingslager in Kurdistan. "Als ich meine Mutter wiedersah, habe ich mich gefühlt, als hätte ich mein Leben wieder zurückbekommen."

Immer wieder tauchen Bilder und Videos des IS mit kämpfenden Kindern auf. (Bild: en.alalam.ir)
Immer wieder tauchen Bilder und Videos des IS mit kämpfenden Kindern auf.

Immer wieder sind in den Propagandavideos der Terrormiliz IS Kinder zu sehen. Erst Anfang des Jahres hat ein Brite seinen vierjährigen Enkelsohn Isa in einem Video erkannt. In dem Video wird die angebliche Exekution von fünf britischen "Spionen" gezeigt.

Aus dem Video-Archiv: "IS den Kopf abschlagen und sein Erdöl nehmen"

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