"Muss verrückt sein"
Spott für Varoufakis nach Fotostrecke in Magazin
Varoufakis in einem muskelbetonten Shirt am Klavier, Varoufakis mit seiner Frau Danae in der eigenen Bibliothek sowie Varoufakis mit Danae umschlungen und beim Essen samt Weinbegleitung auf der Dachterrasse ihres Penthouses in einem der teuersten Stadtviertel Athens unterhalb der Akropolis – seitdem das Magazin "Paris Match" die Bilder in seinem Heft und auch auf Twitter veröffentlicht hat, will die Kritik am griechischen Finanzminister nicht abreißen.
#YanisVaroufakis - A l’ombre du #Parthénon il se prépare à affronter #Bruxelles et ses diktats http://t.co/3zG0QKUU9u pic.twitter.com/krivrNI91q
— Paris Match (@ParisMatch) 13. März 2015
So forderte der selbst linke Vizepräsident des EU-Parlaments, Dimitris Papadimoulis, am Samstag seinen Syriza-Parteikollegen Varoufakis indirekt auf, sich weniger fotografieren zu lassen und mehr zu arbeiten. Zwar nannte er Varoufakis nicht namentlich, Papadimoulis schrieb aber auf Twitter recht eindeutig: "Wärmste Bitte: Weniger Interviews und Fotos und mehr Arbeit." Die Zeiten forderten "Seriosität, Lösungen und messbare Ergebnisse", so Papadimoulis, Gründungsmitglied der Regierungspartei.
Es ist bereits der zweite indirekte Rüffel an die Adresse von Varoufakis von prominenter griechischer Seite. Anfang März hatte Regierungschef Alexis Tsipras von seinen Ministern "weniger Sprüche und mehr Arbeit" verlangt.
Andere kommentierten die Fotostrecke Varoufakis' da schon eindeutiger, wie Chris Giles vom britischen Wirtschaftsblatt "Financial Times": "Die humanitäre Krise in Athen". Ähnlich fiel der Kommentar von Simon Nixon von der US-Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal" laut der deutschen "Welt" aus: "Krise, welche Krise?" Und Journalist Dieter Ebeling sagt: "Gut zu wissen, was es in Griechenland heißt, arm zu sein. Er muss absolut verrückt sein."
Good to know what it means to be poor in Greece. He must be absolutely mad. #litosvios is great fun, it seems.
— Dieter Ebeling (@DieterEbeling) 13. März 2015
Life can be really tough. RT @GreekAnalyst: "Cheers." #Varoufakis #litosvios pic.twitter.com/kdyFh6IoIh
— Dieter Ebeling (@DieterEbeling) 13. März 2015
The humanitarian crisis in Athens (via Getty & Paris Match http://t.co/xhaJCd9Zrk) pic.twitter.com/KymaqkYBbM
— Chris Giles (@ChrisGiles_) 13. März 2015
Aber auch einfache Bürger zeigten sich am Samstag im Fernsehen verwundert, dass sich Varoufakis angesichts der Schuldenkrise stundenlang für solche Fotoproduktionen Zeit nehme. Manche fanden auch Zeit und Muße, die Bilder etwas zu verändern, um sie "ins rechte Licht" zu rücken:
Life's good! #Varoufakis #parismatch pic.twitter.com/NpJDLAZaDf
— Berlaymonster (@Berlaymonster) 13. März 2015
Litos Vios - Yanis 2015 #Varoufakis #litosvios pic.twitter.com/MCTIZayOW1
— Tsaprrr News (@tsaprrr) 13. März 2015
#litosvios pic.twitter.com/X4AXl7c3EU
— Chrysa Acheila (@chrysa_acheila) 13. März 2015
Die griechische Boulevardpresse hatte kürzlich ausgerechnet, dass Varoufakis binnen 30 Tagen mehr als 40 Interviews vor allem im Fernsehen gegeben hat.
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