"Gewinn für Türkei"
Staatsbürgerschaft für gut qualifizierte Syrer
Die Vergabe der Staatsbürgerschaft an syrische Flüchtlinge in der Türkei soll offenbar an Kriterien wie Qualifikation gebunden sein. Auf die Pläne der Regierung angesprochen, sagte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag, in den Flüchtlingslagern lebten Menschen mit sehr hohen Qualifikationen. "Wir haben die Möglichkeit, diese Menschen in unserem Land zu würdigen und zu nutzen."
Aus Regierungskreisen hieß es, es solle Auswahlkriterien für die Staatsbürgerschaft geben. Unklar blieb jedoch, welche. Erdogan sagte weiter, die Vergabe der Staatsbürgerschaft sei ein "Gewinn für die Türkei" und würde den Lebensstandard der Flüchtlinge heben. Qualifizierte, die in der Türkei keine Chance hätten, ziehe es nach Europa.
Erdogan hatte am Samstag gesagt, die Regierung wolle syrischen Flüchtlingen die Möglichkeit einräumen, die türkische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Die Opposition kritisierte die Pläne. Viele Türken befürchten, dass Erdogan damit Wählerstimmen für sich und die islamisch-konservative Regierungspartei AKP gewinnen will.
Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 wurden nach UNHCR-Angaben rund 2,7 Millionen syrische Flüchtlinge in der Türkei registriert. Hunderttausende sind inzwischen weiter nach Europa geflohen.
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