Monatelang in Haft
Syrien: US-Fotograf schildert Folterqualen
Der 35-Jährige wurde nach eigenen Worten von einem Taxifahrer in den Hinterhalt gelockt, zunächst aber gut von seinen Kidnappern behandelt. Später sei er nackt ausgezogen und mehrfach mit einem Metallkabel ausgepeitscht worden, erzählte der Fotograf im CNN-Interview.
Seine Peiniger hätten massive Schulden mit seiner Kreditkarte angehäuft und sich mit Passwörtern Zugang zu seinen E-Mails verschafft. An Verwandte hätten sie Nachrichten geschrieben, in denen sie sich als Schrier ausgaben und behaupteten, ihm gehe es gut.
Ende Jänner sei er dann in ein anderes Gefängnis verlegt worden, wo sich schon ein US-Landsmann befunden habe, "der aussah, als wenn er die letzten hundert Jahre dort verbracht hat". Verhört wurden sie von drei maskierten Männern mit perfekt klingendem Englisch - weshalb Schrier glaubt, dass es sich bei ihnen um junge Kanadier handelte. Nach einem misslungenen Fluchtversuch der beiden Gefangenen schlugen seine Peiniger ihm mit einem Metallkabel auf die Fußsohlen.
Musste Mithäftling in Zelle zurücklassen
Immer wieder hätten ihn die Entführer aufgefordert, sich als Spion des US-Geheimdiensts CIA zu bekennen, bis er dies schließlich aus Verzweiflung auch getan habe. Am 29. Juli schlüpfte Schrier dann durch eine kleine Fensteröffnung der Zelle, doch sein Leidensgenosse passte nicht hindurch und blieb zurück. "Es war eine meiner härtesten Entscheidungen", schilderte Schrier den Moment der Trennung. "Ich werde keine Ruhe haben, bis er wieder zu Hause ist."
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