Urteil in den USA

Tabakkonzern soll Raucher-Witwe Milliarden zahlen

Ausland
20.07.2014 08:36
Der US-Zigarettenhersteller R.J. Reynolds Tobacco Company soll einem Gerichtsurteil zufolge der Witwe eines Kettenrauchers mehr als 23 Milliarden Dollar (17,01 Milliarden Euro) Schadenersatz zahlen. Der Anwalt der Klägerin Cynthia Robinson teilte am Samstag mit, es handle sich um die höchste Summe, die jemals in einem solchen Rechtsstreit von einem Gericht im Bundesstaat Florida zugesprochen worden sei.

"Wir hoffen, dass das Urteil R.J. Reynolds und andere große Tabakkonzerne dazu bewegt, nicht länger die Leben unschuldiger Menschen in Gefahr zu bringen", hieß es in einer Mitteilung. Die Entscheidung der Jury in Florida fiel den Angaben zufolge bereits am Freitag.

Der Vize-Präsident des Konzerns, J. Jeffery Raborn, erklärte in der "New York Times", R.J. Reynolds werde das Urteil anfechten. Cynthia Robinson hatte den Konzern 2008 verklagt, weil ihr Ehemann Michael Johnson 1996 im Alter von 36 Jahren an Lungenkrebs gestorben war.

Täglich drei Packungen Zigaretten
Ihr Vorwurf lautete, dass der Zigarettenhersteller die Gefahren des Rauchens und die Suchtgefahr seiner Produkte in einer Verschwörung verheimlicht habe. Der Mann war demnach von Zigaretten abhängig und schaffte es nicht, mit dem Rauchen aufzuhören. Nach Angaben des Anwalts von Robinson begann ihr Ehemann das Rauchen im Alter von 13 Jahren und konsumierte über einen Zeitraum von 20 Jahren täglich bis zu drei Päckchen Zigaretten.

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