Prekäre Lage
Tausende Flüchtlinge stürmen nach Mazedonien
An der griechisch-mazedonischen Grenze spitzt sich die Lage seit einigen Tagen wieder zu. Am Montag stürmten Tausende Flüchtlinge auf eine Autobahn, um so nach Mazedonien zu gelangen. Das Land hat am Sonntag seine Grenzen für Migranten aus Afghanistan gesperrt und lässt nur noch Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak durch. Mehr als 5000 Menschen warten nun auf der griechischen Seite, ohne zu wissen, wann und ob sie weiterkommen.
Mehr als 4000 Flüchtlinge sind seit Montagfrüh in der griechischen Hafenstadt Piräus angekommen. Doch nachdem Mazedonien seine Grenze für Migranten aus Afghanistan gesperrt hat, gibt es für diese kein Weiterkommen mehr - der Flüchtlingsstrom staut sich nun zurück nach Griechenland. Das bestätigte der für die Migration zuständige griechische Vizeminister Ioannis Mouzalas.
Zudem würden vom Autobahn-Camp Polykastro, in das die Flüchtlinge mit Bussen aus Athen und Piräus gebracht werden, keine Busse mehr zum 20 Kilometer entfernten eigentlichen Grenz-Camp in Idomeni fahren, das komplett überfüllt sei, berichtete die "Bild"-Zeitung am Montag.
Zahlreiche Menschen auf der Autobahn unterwegs
Tausende verzweifelte Menschen nutzen daher nun Wege abseits der Grenzrouten, um weiterzukommen. So waren auf der Autobahn E75 Hunderte Menschen, darunter auch Familien mit Kindern, auf dem Pannenstreifen unterwegs, was zu etlichen Gefahrensituationen führte. Einige setzten ihre Kinder auf Decken, die sie hinter sich her zogen - weil sie den Nachwuchs offenbar nicht mehr tragen konnten.
EU-Kommission dementiert Grenzschließung für Afghanen
Die EU-Kommission dementierte am Montag, dass Mazedonien seine Grenzen für afghanische Migranten geschlossen habe. Nach dem Verständnis der Kommission seien "keine Grenzen geschlossen", sagte Sprecherin Natasha Bertaud am Montag in Brüssel. Es gebe einen koordinierten Dialog, der Mechanismus zur Koordinierung der Westbalkan-Staaten sei über das Wochenende aktiv gewesen.
Auch das mazedonische Innenministerium erklärte am Montag, man habe seine Grenzen für Flüchtlinge nicht gesperrt. Allerdings würden afghanische Migranten, die seit Sonntag in Tabanovci an der Grenze zu Serbien auf die Weiterreise warten, vorerst dort bleiben.
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