Nach Paris-Blutbad

88.000 Polizisten jagen die Terrorbrüder

Ausland
08.01.2015 23:02
Nach dem Terroranschlag auf die Redaktion des Pariser Satiremagazins "Charlie Hebdo" mit zwölf Toten hat die Polizei am Donnerstag ihre fieberhafte Suche nach den tatverdächtigen Brüderpaar Said und Cherif Kouachi fortgesetzt - auch in der Nacht wollten die 88.000 Einsatzkräfte nicht ruhen. Der Schwerpunkt lag auf Nordfrankreich, wo wie zuvor in Paris die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen wurde.

Die französische Regierung hat Medien am Donnerstag unter Verweis auf die laufende Suche nach den Tatverdächtigen gebeten, zurückhaltend über die Ereignisse zu berichten. Seitdem gibt es immer wieder Gerüchte, jedoch kaum gesicherte Informationen.

Ein anfangs vielversprechend wirkender Einsatz in Longpont musste am späten Abend ohne Erfolg beendet werden. Die Täter wurden in einem Haus vermutet, was sich jedoch als falsch herausstellte. Nun geht die Suche nach den Terrorbrüdern weiter.

Die Polizisten wurden am Donnerstag nach Nordfrankreich geschickt, weil dort ein Tankstellenbetreiber angab, in den Morgenstunden die Tatverdächtigen gesichtet zu haben. Die schwer bewaffneten Männer sollen Benzin und Essen gestohlen haben. Nahe der Tankstelle fand die Polizei am frühen Nachmittag das letzte, bekannte Fluchtauto der mutmaßlichen Attentäter, einen grauen Renault Clio. Nach Angaben der deutschen "Bild" soll auch noch ein weiteres Fahrzeug sichergestellt worden sein. Die Täter sollen nun zu Fuß auf der Flucht sein, hieß es zuletzt.

Hier finden Sie die Ereignisse des Tages im Überblick:

  • 22.53 Uhr: Der französische Schriftsteller Michel Houellebecq will seinen islamkritischen Roman "Soumission" (Unterwerfung) zunächst nicht mehr bewerben. Der Autor sei tief betroffen vom Tod seines Freundes Bernard Maris, der bei dem Mordanschlag auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" getötet wurde, sagte Houellebecqs Agent.
  • 22.35 Uhr: Suche nach Verdächtigen wird in der Nacht fortgesetzt - Spezialeinheiten würden mithilfe von Helikoptern und Wärmebildkameras weiter ein Gebiet von rund 20 Quadratkilometer in Nordfrankreich durchkämmen, zitierte die Agentur AFP am Donnerstagabend Polizeikreise.
  • 22.13 Uhr: Bei zwei Mahnwachen vor dem französischen Konsulat in Salzburg gedachten rund 200 Menschen den Opfern der Anschläge von Paris. Bei kurzen Reden wurde eine Lanze für Meinungs-, Redefreiheit und Toleranz gebrochen, man dürfe nun nicht einer Religion die Schuld für die Tat einiger Verrückter geben. Symbolisch wurde später unter den Anwesenden Baguette und Humus verteilt.
  • 21.55 Uhr: Polizeieinsatz in Longpont offenbar beendet -Nur wenige Stunden, nachdem die Polizei auf der Suche nach den mutmaßlichen Attentätern von Paris am Donnerstagabend mit einem Großaufgebot und zahlreichen Hunden vor dem Wald von Longpont in Nordfrankreich Stellung bezogen hatte, scheint der Einsatz bereits wieder beendet zu sein. Die Polizisten würden wieder abziehen, das Ergebnis des Einsatzes sei nicht bekannt, meldeten "Le Monde" und "Le Figaro".
  • 21.51 Uhr: Das Haus dürfte leer gewesen sein. Die Suche nach den Terrorbrüdern geht weiter.
  • 21.47 Uhr: Nach Angaben der deutschen "Bild" hat die Polizei in Longpont ein Haus umstellt. Außerdem soll am Waldrand ein zweiter Fluchtwagen gefunden worden sein.
  • 21.41 Uhr: In Österreich wurden die Sicherheitsvorkehrungen für französische Einrichtungen verschärft. Die betreffenden Gebäude, darunter die französische Schule in Wien, würden stärker von der Polizei überwacht, die Zugangskontrollen verschärft, schrieb Frankreichs Botschafter in einer Stellungnahme am Donnerstag.
  • 21.27 Uhr: Männer im Umgang mit Waffen geübt - Die Polizei warnt, die Brüder seien "bewaffnet und gefährlich". Außer Frage steht, dass beide im Umgang mit Waffen geübt sind. "Man sieht es eindeutig an der Art, wie sie ihre Waffen halten, wie sie ruhig und kaltblütig vorgehen", sagte ein Polizeiexperte mit Blick auf die Videoaufnahmen von dem Attentat. "Sie haben ganz eindeutig eine Art militärisches Training erhalten." So hielten die Männer ihre Kalaschnikow-Schnellfeuergewehre beim Laufen nahe am Körper und gaben die Schüsse einzeln und nicht in Salven ab.
  • 21.15 Uhr: Die Polizei durchsucht zahlreiche Häuser und den Wald, der sich über gut 13.000 Hektar erstreckt. Im Fokus stehen allerdings 20 Quadratkilometer rund um die Stadt Villers-Cotterets.
  • 21.07 Uhr: Mehr als 3,5 Millionen Tweets #JeSuisCharlie - große Solidarität mit den Opfern des Anschlags im Internet.
  • 20.57 Uhr: Die französische Regierung verurteilt islamfeindliche Übergriffe. Es werden "keine Taten, keine Drohungen" gegen muslimische Einrichtungen tolerieren, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve am Donnerstagabend in Paris. Wer solche Taten begehe, werde "gesucht, festgenommen und bestraft".
  • 20.42 Uhr: Polizeigroßaufgebot durchkämmt Wald - Auf der Suche nach den Attentätern von Paris hat ein Polizeigroßaufgebot vor dem Wald von Longpont nahe der Stadt Villers-Cotterets, wo die Verdächtigen zuletzt gesichtet wurden, Stellung bezogen. Rund 30 Polizeiautos seien vorgefahren, die Einsatzkräfte würden von Hunden begleitet, Hubschrauber seien jedoch nicht zu sehen, berichtete ein Reporter von "Le Monde".
  • 20.36 Uhr: Die Lichter des Eiffelturms wurden abgedreht, um die Trauer im Land zu zeigen.
  • 20.14 Uhr: Die Brüder hatten offenbar keine leichte Kindheit. Sie lebten - zusammen mit einem weiteren Bruder und einer Schwester - wegen familiärer Probleme jahrelang in einem Heim. Sie seien aber "perfekt integriert" gewesen und hätten "niemals" Probleme gemacht, sagte der Erziehungsleiter des Heims der Zeitung "La Montagne". Sie machten schließlich Ausbildungen im Hotelfachgewerbe und als Elektrotechniker.
  • 20.06 Uhr: Said auf Foto identifiziert - Einer der beiden Verdächtigen, Said Kouachi, ist auf einem Foto der Überwachungskameras in den Redaktionsräumen identifiziert worden, erklärte der Innenminister. Anders als sein ebenfalls tatverdächtiger Bruder Cherif, der polizeibekannt war und überwacht wurde, sei dieser nie auffällig gewesen. Er habe zuletzt in der nordostfranzösischen Stadt "Reims" gewohnt und sei arbeitslos gewesen.
  • 20.01 Uhr: Die französische Justiz verhängte über neun Verdächtige die Untersuchungshaft. Sie stammten aus dem Umfeld der beiden Hauptverdächtigen, zitierten französische Medien Innenminister Bernhard Cazeneuve nach einer Pressekonferenz am Donnerstagabend.
  • 19.56 Uhr: Tausende Menschen gingen am Donnerstag in Paris erneut gegen den Terror auf die Straße. Sie versammelten sich am frühen Abend zu einem stummen Protest gegen den Anschlag auf "Charlie Hebdo".
  • 19.41 Uhr: Die nächste Ausgabe des Satiremagazins "Charlie Hebdo" erscheint mit einer Rekordauflage von einer Million.
  • 19.24 Uhr: Der für Sonntag geplante "Republikanische Marsch" im Gedenken an die Opfer des Anschlages auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" sorgt für Streit in Frankreich. Die rechtsextreme Front National kritisiert, nicht eingeladen worden zu sein.
  • 19.11 Uhr: Internationale Beratungen am Sonntag - Nach dem Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" findet am Sonntag in Paris ein internationales Treffen zum Kampf gegen den Terrorismus statt. Auch US-Justizminister Eric Holder werde an den vom französischen Innenminister Bernard Cazeneuve anberaumten Gesprächen teilnehmen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus Regierungskreisen in Washington.
  • 19.05 Uhr: Das Satiremagazin "Charlie Hebdo" wird in naher Zukunft in den Redaktionsräumen der französischen Zeitung "La Liberation" arbeiten. Auf Facebook hieß es, die Einladung wurde angenommen.
  • 18.52 Uhr: Die französische Regierung hat Medien unter Verweis auf die laufende Suche nach den Tatverdächtigen gebeten, zurückhaltend über die Ereignisse zu berichten. Seitdem gibt es kaum noch gesicherte Informationen.
  • 18.32 Uhr: In den frühen Abendstunden schien sich die Suche vor allem auf die Ortschaft Corcy zu konzentrieren. Die vom Nachbarort Longpont dorthin führende Straße sei abgeriegelt word
  • 18.15 Uhr: Ein "Focus"-Reporter vor Ort berichtet, dass das Gelände, in dem die Polizei nach den beiden Verdächtigen sucht, extrem unübersichtlich ist. Es gibt große Wälder und viele Felder, wo man sich gut verstecken könne.
  • 18.01 Uhr: 88.000 Einsatzkräfte sind hinter den beiden Verdächtigen her, wie das französische Innenministerium laut "Le Figaro" bekannt gegeben hat – darunter 5.000 Elitepolizisten und Sondereinsatzkräfte.
  • 17.43 Uhr: Rekordgebote für "Charlie Hebdo"-Ausgabe - Auf der Internet-Auktionsplattform eBay wurden rund zwei Stunden vor Ende der Bieterfrist 930 US-Dollar (787,90 Euro) für die am 19. September 2012 erschienene Ausgabe mit umstrittenen Mohammed-Karikaturen geboten. Der Originalpreis betrug 2,50 Euro.
  • 17.05 Uhr: In der Ortschaft Longpont wurden Häuser durchsucht. Einer Augenzeugin zufolge sollen sich die Brüder getrennt haben und nun zu Fuß flüchten.
  • 16.52 Uhr: In der Region wurden Straßensperren errichtet. Das Gebiet, das durchsucht wird, umfasst rund 20 Quadratkilometer.
  • 16.38 Uhr: Die Polizei verstärkt ihr Aufgebot in der Region weiterhin.
  • 16.29 Uhr: Höchste Terrorwarnstufe - Die Behörden rufen für Nordfrankreich die höchste Terrorwarnstufe aus.
  • 16.15 Uhr: Seitens des französischen Innenministeriums werden Meldungen von Medien zurückgewiesen, dass sich die Verdächtigen in einem Haus verschanzt hätten.
  • 15.54 Uhr: In Frankreich und vielen anderen europäischen Ländern wurde in Schweigeminuten den Opfern des "Charlie Hebdo"-Anschlags gedacht.
  • 15.45 Uhr: Inzwischen wurde die Crepy-en-Valois für Journalisten und Fotografen gesperrt. Über der Ortschaft kreisen mehrere Hubschrauber. Auffällig viele Einssatzfahrzeuge seien einem Reporter des Lokalblattes "Le Courrier picard" zufolge derzeit vor einem Bauernhof zu sehen.
  • 15.34 Uhr: Während sich in Nordfrankreich die Schlinge um die Verdächtigen zuzieht, gaben die Ermittler in Paris bekannt, dass das Schussattentat im Süden der Hauptstadt, bei dem am Donnerstag eine Polizistin ums Leben kam, ebenfalls ein Terrorakt war.
  • 15.22 Uhr: Auch der Bürgermeister von Crepy-en-Valois meinte, er sei "nicht offiziell davon informiert worden", dass sich die Brüder dort verschanzt hätten.
  • 15.16 Uhr: Vom französichen Innenminister wurde offiziell noch nicht bestätigt, dass sich Said und Cherif Kouachi in einem Haus verschanzt halten.
  • 15.03 Uhr: Brandsätze sichergestellt - Bei den sichergestellten Gegenständen handelt es sich um zehn Brandsätze sowie mehrere Fahnen, mit denen zum Heiligen Krieg aufgerufen wird.
  • 14.54 Uhr: Im Fluchtauto wurden Molotowcocktails und Dschihadisten-Banner gefunden.
  • 14.41 Uhr: Ermittler haben das Fluchtauto sichergestellt. Rund um den Ort Villers-Cotteret wurden massiv Elite-Einheiten der Polizei zusammengezogen.
  • 14.28 Uhr: Die Schlinge zieht sich zu - Die Brüder sollen sich in einem Haus in in Nordfrankreich verschanzt haben. Das berichtet der Sender France 3 Picardie.
  • 14.15 Uhr: Straßensperren im Nordosten von Paris - Für den Fall der Rückkehr der Verdächtigen nach Paris haben Spezialeinheiten der Polizei im Nordosten der Hauptstadt Straßensperren errichtet.
  • 14.08 Uhr: Laut französischen Medienberichten könnten sich die beiden sogar wieder auf dem Weg nach Paris befinden.
  • 13.59 Uhr: Mittlerweile setzt die Polizei auch zahlreiche Hubschrauber bei der Suche nach den beiden Attentätern ein. Noch ist unklar, wo genau sich die Brüder befinden.
  • 13.48 Uhr: Das Fluchtauto des Brüderpaars, ein grauer Renault Clio, soll laut der Zeitung "Le Figaro" mit abgeklebtem Nummernschild unterwegs sein.
  • 13.39 Uhr: Nüchterner Kommentar inmitten der Terrorangst: Der Präsident der Nationalversammlung, Claude Bartolone, hat gegenüber "Le Monde" die vorhandenen Gesetze als ausreichend für den Kampf gegen den Terrorismus bewertet. Man dürfe sich nach dem Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" mit Blick auf die Gesetzgebung "nicht von Emotionen leiten lassen", so Bartolone.
  • 13.32 Uhr: Schulfreunde bestätigen Alibi des 18-Jährigen - Schulfreunde und Nachbarn zweifeln an der Komplizenschaft des dritten Verdächtigen, des 18-jährigen Mourad Hamyd. "Mourad ist gestern den ganzen Vormittag über in der Schule gewesen", meinte ein Mitschüler. "Es gibt jede Menge Zeugen. Ich verstehe nicht, weshalb er in Polizeigewahrsam ist." Auch eine islamistische Ausrichtung des 18-Jährigen, der der Schwager eines der beiden Hauptverdächtigen sein soll, bestritten Bekannte.
  • 13.26 Uhr: "Charlie Hebdo"-Autor Patrick Pelloux hat bekannt gegegeben, dass man weitermachen werde. Auch in der kommenden Woche erscheine daher das am Mittwoch angegriffene Magazin. Die Mitarbeiter der Zeitung würden von zu Hause aus arbeiten, da die Redaktionsräume wegen der laufenden Ermittlungen nicht genutzt werden könnten. "Wir werden zurechtkommen", sagte Pelloux.
  • 13.18 Uhr: Nach der Attacke in Paris hat Großbritannien am Donnerstag die Grenzkontrollen zu seinem Nachbarland verstärkt. Es soll nun an Häfen und am Eurotunnel zwischen Frankreich und Großbritannien schärfere Kontrollen geben. Auch die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland wird nun stärker überwacht. Sicherheitskräfte auf beiden Seiten stünden laufend in Kontakt, hieß es aus dem Innenministerium von Rheinland-Pfalz.
  • 13.15 Uhr: Pegida-Demo auch in Wien - Die deutsche Pegida-Bewegung dürfte nun offenbar auch auf Österreich überschwappen. Der Wiener Ableger der Bewegung gegen die "Islamisierung des Abendlandes" plant für Ende Jänner/Anfang Februar eine erste Kundgebung, wie die "Wiener Zeitung" berichtet.
  • 13.01 Uhr: "Charlie Hebdo" erscheint weiter - Laut einem Mitarbeiter des Satiremagazins wird die Arbeit trotz des Angriffs nicht unterbrochen und das Blatt auch in der kommenden Woche erscheinen. Laut einem Korrespondenten der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" wollen die staatlichen Medien Radio und France Television sowie die Zeitung "Le Monde" Material und Personal zur Verfügung stellen.
  • 13.00 Uhr: Innenministerin Johanna Mikl-Leitner hat veranlasst, dass Schutzmaßnahmen rund um die Redaktionssitze von österreichischen Medien adaptiert werden. "Es werden Objektschutzmaßnahmen überprüft und entsprechend adaptiert", so die Innenministerin. Eine "abstrakt höhere Gefährdung" liege vor, diese sei aber nicht konkretisierbar, bekräftigte Mikl-Leitner die Aussagen des Direktors des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, Peter Gridling vom Mittwochabend.
  • 12.54 Uhr: Nationaler Sicherheitsrat soll zusammentreten - Die FPÖ will angesichts des Anschlags auf "Charlie Hebdo" die "Gefährdungslage in Österreich" im Nationalen Sicherheitsrat diskutieren, kündigte Parteichef Heinz-Christian Strache an. Er will erörtern, wie man "die österreichische Bevölkerung vor möglichen Anschlägen schützen" und "Schläferzellen vorzeitig aufspüren" könne.
  • 12.50 Uhr: Grünen-Sicherheitssprecher Peter Pilz fordert die Bekämpfung "politischer Ziehväter und Financier des Terrorismus" und verlangt in diesem Zusammenhang auch die sofortige Schließung des umstrittenen König-Abdullah-Zentrum für integ>12.30 Uhr: Attentäter als Helden gefeiert - In islamistischen sozialen Netzwerken werden die beiden Attentäter bereits als Helden gefeiert. Videos vom Tatort, die seit Mittwoch in allen Medien immer und immer wieder gezeigt werden, werden als Bildmaterial benützt und mit eigenen Propagandagesängen begleitet. Eines der Propagandavideos trägt den Titel "Oh, einsamer Wolf, zögere nicht" - was als Aufforderung für Nachahmungstäter gewertet werden kann.
  • 12.22 Uhr: Laut dem überfallenen Tankstellenpächter haben die beiden Tatverdächtigen Lebensmittel und Benzin mitgenommen und danach die Flucht ergriffen. Die Polizei hat ihre Streifentätigkeiten in der betroffenen Region, des Departements Aisne, intensiviert.
  • 12.05 Uhr: Gedenkminute in Frankreich - Staatsspitze und die Bevölkerung haben um 12 Uhr innegehalten, um der Todesopfer zu gedenken. Hier ein kurzes Video.
  • 11.55 Uhr: Attentäter überfallen Tankstelle - Der Betreiber einer Tankstelle, die von den beiden Verdächtigen Donnerstag früh überfallen worden sein soll, habe das Terror-Brüderpaar erkannt, hieß es auf der Website der Lokalzeitung "L'Union".
  • 11.30 Uhr: Laut Ermittlern sind die beiden Attentäter aufgespürt worden. Das Brüderpaar sei in Nordfrankreich im Departement Aisne gesichtet worden. Sie seien bewaffnet und mit einem grauen Renault Clio unterwegs gewesen, hieß es.
  • 11.24 Uhr: Livebilder aus dem französischen Fernsehen und Agenturbilder zeigen schwerbewaffnete Spezialeinheiten in der Nähe der Schießerei im Süden von Paris. Laut Medienberichten soll ein Gebäude gestürmt werden.
  • 11.20 Uhr: Angriffe auf Moscheen - Racheakte als Folge des Terroranschlag ließen nicht lange auf sich warten: In mehreren Städten haben sich im Laufe des Donnerstagvormittags Attacken auf Moscheen und andere muslimische Einrichtungen ereignet. Verletzte soll es aber nicht gegeben haben.
  • 11.15 Uhr: Front-National-Parteichefin Marine Le Pen hat neuerlich die Debatte über eine Wiedereinführung der Todesstrafe angefacht. Die Franzosen sollten die Möglichkeit haben, darüber zu entscheiden. Sie persönlich halte es dabei für notwendig, dass die Todesstrafe für die abscheulichsten Verbrechen wie der Anschlag auf "Charlie Hebdo" zum "juristischen Arsenal" gehören sollte.
  • 11.13 Uhr: Nach dem Angriff auf zwei Polizisten im Süden von Paris ist eine Beamtin an ihren schweren Verletzungen gestorben. Das verlautete am Donnerstag aus Ermittlerkreisen in der französischen Hauptstadt. Der Täter ist weiterhin auf der Flucht.
  • 11.00 Uhr: BBC-Korrespondent Frank Gardner schreibt auf Twitter, dass einer der am Mittwoch erschossenen Polizisten Ahmed Mourabed hieße und vermutlich marokkanischer Abstammung sei.
  • 10.45 Uhr: Mehrere skandinavische Tageszeitungen haben aus Solidarität mit "Charlie Hebdo" Karikaturen der Satirezeitschrift abgedruckt - viele von ihnen sogar auf der Titelseite.

    Der Chefredakteur von "Dagbladet", John Arne Markussen, bezeichnete die Entscheidung als "nicht aktionistisch motiviert." Man veröffentliche die Abbildungen, um das Motiv der Terroristen zu illustrieren. Die dänische "Jyllands-Posten", deren Karikaturen vor acht Jahren weltweite Proteste in der islamischen Welt und zahlreiche Ausschreitungen ausgelöst hatten, verzichtete hingegen auf einen Abdruck und wählte ein schwarzes Titelblatt.

  • 10.33 Uhr: "Menschlich bestürzt" ist der österreichische Karikaturist Gerhard Haderer. "Die Kollegen, die Opfer des Angriffs wurden, machen nichts anderes, als ich auch mache", sagte Haderer, der sich gestern einen "Tag der Stille" verordnet hat, am Donnerstag zur APA. Für ihn steht fest: "Es ist eine Zäsur für uns alle."
  • 10.29 Uhr: "Null-Risiko gibt es nicht" - Laut Innenminister Cazeneuve zeige der Anschlag auf "Charlie Hebdo", dass es keine hundertprozentige Sicherheit gebe. "Null-Risiko gibt es nicht", meinte Cazeneuve, nachdem er zuvor mitgeteilt hatte, dass die beiden Flüchtigen amtsbekannt seien und bereits unter Beobachtung gestanden hätten.
  • 10.20 Uhr: Zur Explosion kam es in einem Restaurant nahe einer Moschee von Villefranche-sur-Saone. Verletzt wurde bei dem Vorfall nach Angaben aus Justizkreisen niemand. Ob die Explosion im Zusammenhang mit dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" steht, ist noch unklar.
  • 10.18 Uhr: Soeben melden Agenturen, dass es naher einer Moschee in Ostfrankreich zu einer Explosion gekommen ist.
  • 10.15 Uhr: Der Angreifer, der auf mehrere Polizisten im Süden von Paris schoss, ist noch auf der Flucht. Aus Polizeikreisen hatte es zuvor geheißen, ein Verdächtiger im Alter von 52 Jahren sei festgenommen worden.
  • 10.05 Uhr: Kreml sichert Paris Hilfe zu - Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Bereitschaft zum gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus betont. "Kein Land der Welt kann alleine effektiv gegen den Terrorismus kämpfen", sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow Agenturen zufolge. Der bekannte russische Außenpolitiker Alexej Puschkow twitterte: "Die Tragödie in Paris zeigt, dass nicht Russland Europa und seine Sicherheit bedroht. Die wahre Gefahr geht von den Agenten des Terrors aus."
  • 10.03 Uhr: Frankreichs Innenminister Cazeneuve appelliert trotz der angespannten Situation, die überall in Frankreich zu spüren ist, möglichst Ruhe zu bewahren.
  • 9.53 Uhr: Nun sind neue Details zur Schießerei im Süden von Paris bekannt geworden. Aus Polizeikreisen hieß es, dass ein unbekannter Mann in schusssicherer Weste um 8.19 Uhr plötzlich mit einem Maschinengewehr das Feuer auf zwei Polizisten eröffnet habe. Eine Polizistin und ein Mitarbeiter der Stadtreinigung seien lebensgefährlich verletzt worden. Der Mann konnte festgenommen werden. Der Hintergrund der Schießerei ist noch unklar, doch verließ Innenminister Bernard Cazeneuve überstürzt eine Krisensitzung im Elysee-Palast zum Anschlag auf "Charlie Hebdo".
  • 9.43 Uhr: Jener 18-Jährige, der sich am Mittwoch freiwillg der Polizei gestellt hat, dürfte wohl bald wieder freigelassen werden. Er hat nämlich ein gutes Alibi für die Tatzeit: Er war in der Schule.
  • 9.36 Uhr: Solidarität, aber auch Kritik an "Charlie Hebdo" - Trotz der weltweiten Empörung über den blutigen Anschlag auf die Pressefreiheit gibt es auch Kritik an "Charlie Hebdo". In der britischen "Financial Times" schreibt Chefredakteur Tony Barber über die "Unverantwortlichkeit" des Satireblatts. Zwar sei Frankreich das Land von Voltaire, doch bei "Charlie Hebdo" seien zu häufig unverantwortliche redaktionelle Entscheidungen getroffen worden. Auch der grüne EU-Abgeordnete Daniel Cohn-Bendit spricht von einem "radikalen, antiklerikalen Blatt", das längst nicht nur Freunde hatte.
  • 9.40 Uhr: Aus Angst vor einer tieferen Spaltung der französischen Gesellschaft und einem Anwachsen von Ausländer- und Islamfeindlichkeit versucht die französische Regierung den Schulterschluss mit den anderen Parteien. Am Donnerstag will sich Präsident Hollande unter anderem mit Marine Le Pen vom Front National und seinem Amtsvorgänger Nicolas Sarkozy treffen. Der Parteichef der konservativen UMP stößt ins selbe Horn wie Hollande und fordert die Franzosen auf, gegen diese "Barbarei" aufzustehen.
  • 9.26 Uhr: Das EU-Parlament gedenkt heute mit einer Schweigeminute der Opfer des Anschlags von Paris. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz rief dazu für 10.45 Uhr in Brüssel auf dem Platz vor dem EU-Parlament auf. Die Flaggen vor dem Parlament sollen auf halbmast gesetzt werden.
  • 9.20 Uhr: "Frankwoch erschienene Werk des Skandalautors Michel Houellebecq. In diesem geht es um das Leben in Frankreich unter einem muslimischen Präsidenten.
  • 9.14 Uhr: Laut Innenminister Bernard Cazeneuve handelt es sich bei den sieben Festgenommenen um Personen aus dem persönlichen Umfeld der beiden Attentäter.
  • 9.12 Uhr: Während Tausende Polizeibeamte nach dem Terror-Brüderpaar Kouachi fahnden, ist vor Kurzem die Meldung eingetroffen, dass im Süden von Paris zwei Polizisten während einer Schießerei verletzt wurden. Ob der Vorfall in Montrouge im Zusammenhang mit dem Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" am Mittwoch steht, ist noch unklar.

Täter sprachen perfekt Französisch
Nach Augenzeugenberichten hatten zwei in Schwarz gekleidete Männer am Mittwoch gegen 11.30 Uhr mit Kalaschnikows das Feuer in den Redaktionsräumen im elften Arrondissement eröffnet. Es soll zu einem Feuergefecht mit dem Sicherheitspersonal gekommen sein. Anschließend flüchteten die Täter, die perfekt Französisch sprachen.

Unter den Toten befinden sich auch der Herausgeber und Zeichner von "Charlie Hebdo", Stephane Charbonnier, sowie andere leitende Mitarbeiter des Magazins. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den Opfern um acht Journalisten und zwei Polizisten. Auch ein Gast und ein Mitarbeiter am Empfang seien erschossen worden. Die Täter sind äußerst professionell vorgegangen und wussten z.B. ganz genau, wann und wo die Wochensitzung der Redakteure stattfand.

Videos zeigen zwei Bewaffnete auf der Flucht
"FranceTVinfo" veröffentlichte ein Video, das von dem Journalisten Martin Boudot aus einem angrenzenden Gebäude gefilmt wurde. Darin sieht man zwei Männer in Schwarz, die sich offenbar auf der Flucht befinden und dabei islamistische Parolen rufen. Ein weiteres Video zeigt die Todesschüsse auf einen Polizisten.

Höchste Terrorwarnstufe im Großraum Paris
Mehrere Minister sowie der französische Präsident Francois Hollande machten sich umgehend auf den Weg zum Sitz der Zeitung. Die Regierung berief eine Krisensitzung ein. Nach dem schwersten Terroranschlag seit Jahrzehnten wurde im gesamten Großraum Paris die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.

Hollande: "Frankreich unter Schock"
Hollande sprach von einem Terroranschlag, der ganz Frankreich "in Schock versetzt" habe. "Keine barbarische Handlung wird je die Pressefreiheit auslöschen können. Wir sind ein geeintes Land, das sich zu helfen wissen wird", meinte der Staatschef. Sämtliche Zeitungsredaktionen in Paris wurden unter Polizeischutz gestellt.

Nicht erster Anschlag auf "Charlie Hebdo"
"Charlie Hebdo" hatte in der Vergangenheit mehrfach mit Mohammed-Karikaturen für Schlagzeilen gesorgt. Bereits im November 2011 war aus diesem Grund ein Brandanschlag auf die Redaktion verübt worden.

Karikatur von IS-Terrorchef war letzter Magazin-Tweet
Auch diesmal scheint es sich um einen islamistischen Hintergrund handen. Der letzte Tweet, den das Magazin auf seiner Twitter-Seite gepostet hat, ist nämlich eine Karikatur des IS-Kalifen Abu Bakr al-Bahgdadi. Eine weitere Karikatur, die diese Woche veröffentlicht wurde, erlangt angesichts der Ereignisse des Mittwochs weitere blutige Brisanz. Die Zeichnung zeigt einen bewaffneten Islamisten. Über dem Bild steht: "Immer noch keine Attentate in Frankreich." In einer Sprechblase heißt es: "Wartet. Man hat bis Ende Jänner, um seine Wünsche zu äußern."

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Die Polizei riegelte die von den Tätern überfallene Tankstelle in Villers Cotteret ab. (Bild: AP)
Die Polizei riegelte die von den Tätern überfallene Tankstelle in Villers Cotteret ab.
Spezialeinheiten in der Nähe des Tatorts von Donnerstag (Bild: AP)
Spezialeinheiten in der Nähe des Tatorts von Donnerstag
Spurensicherung am Tatort der Schießerei im Süden von Paris (Bild: AP)
Spurensicherung am Tatort der Schießerei im Süden von Paris
"Charlie Hebdo"-Herausgeber Stephane Charbonnier wurde bei dem Angriff auf die Redaktion getötet. (Bild: APA/EPA/YOAN VALAT)
"Charlie Hebdo"-Herausgeber Stephane Charbonnier wurde bei dem Angriff auf die Redaktion getötet.
Unter den Todesopfern: Chefredakteur-Stellvertreter Bernard Maris und Karikaturist Georges Wolinski (Bild: AFP)
Unter den Todesopfern: Chefredakteur-Stellvertreter Bernard Maris und Karikaturist Georges Wolinski
Unter den Todesopfern: die Karikaturisten Jean Cabut und Bernhard Verlhac (Bild: AFP)
Unter den Todesopfern: die Karikaturisten Jean Cabut und Bernhard Verlhac
Ein Web-Video zeigt, wie Maskierte nach dem Anschlag auf der Straße einen Polizisten erschießen. (Bild: Twitter.com)
Ein Web-Video zeigt, wie Maskierte nach dem Anschlag auf der Straße einen Polizisten erschießen.
Ein Twitter-Foto zeigt ein Polizeiauto mit Einschusslöchern nahe des Tatorts in Paris. (Bild: Twitter.com/Julien Rebucci)
Ein Twitter-Foto zeigt ein Polizeiauto mit Einschusslöchern nahe des Tatorts in Paris.
(Bild: APA/EPA/ETIENNE LAURENT)
Anschlag in Paris: Ein auf Twitter gepostetes Bild zeigt Einschusslöcher in einer Fensterscheibe. (Bild: Twitter.com/Yves Cresson)
Anschlag in Paris: Ein auf Twitter gepostetes Bild zeigt Einschusslöcher in einer Fensterscheibe.
Mit diesem Auto sollen die Attentäter zunächst geflüchtet sein. (Bild: APA/EPA/IAN LANGSDON)
Mit diesem Auto sollen die Attentäter zunächst geflüchtet sein.
Forensiker untersuchen das Fluchtauto der Attentäter. (Bild: AP)
Forensiker untersuchen das Fluchtauto der Attentäter.
(Bild: AP)
Evakuierung des Gebäudes, in dem sich die "Charlie Hebdo"-Redaktion befindet. (Bild: AP)
Evakuierung des Gebäudes, in dem sich die "Charlie Hebdo"-Redaktion befindet.
Die Polizei sperrte nach dem Anschlag den Tatort großräumig ab. (Bild: APA/EPA/IAN LANGSDON)
Die Polizei sperrte nach dem Anschlag den Tatort großräumig ab.
Letzter Tweet kurz vor dem Anschlag: ein Bild von IS-Terrorchef Al-Bagdadi (Bild: Twitter.com)
Letzter Tweet kurz vor dem Anschlag: ein Bild von IS-Terrorchef Al-Bagdadi
Präsident Hollande begab sich umgehend in die Nähe des Tatorts. (Bild: APA/EPA/ETIENNE LAURENT)
Präsident Hollande begab sich umgehend in die Nähe des Tatorts.
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