Bau-Boom
Trotz Krise: 1,1 Milliarden Euro für neue EU-Paläste
Mit dem Geld der Nettozahler - etwa auch Österreich - fördern das EU-Parlament und der Europäische Rat kräftig die Bauwirtschaft in Brüssel, Luxemburg und Straßburg.
Fünf Großprojekte stehen auf der aktuellen Liste des Haushaltskontrollausschusses: Das Konrad-Adenauer-Gebäude in Luxemburg wird um 586 Millionen Euro erweitert und renoviert (Bild). Zeitgleich läuft der 30.000-Quadratmeter-Bau für zusätzliche Beamtenbüros in Brüssel. Die Kosten: 100 Millionen Euro. Nicht weit davon entfernt zieht die EU ein weiteres 30-Millionen-Projekt durch: Dieser Bau bringt 12.000 Quadratmeter Bürofläche.
Eigener Kindergarten kostet zehn Millionen Euro
Zusätzlich lässt die EU um zehn Millionen Euro einen eigenen Kindergarten bauen. Außerdem wird auch noch um 20 Millionen Euro das Eastman-Gebäude in Brüssel zu einem "Haus der Geschichte" umgewandelt. Mit dem laufenden Neubau des EU-Ratsgebäudes - das gläserne "Denkmal" für den aktuellen Ratspräsidenten Herman Van Rompuy in Brüssel - summieren sich die Ausgaben für Bauvorhaben auf 1,1 Milliarden Euro.
"Das verstehen die Menschen in Europa doch längst nicht mehr", sagt dazu Martin Ehrenhauser. Der parteifreie EU-Abgeordnete kritisiert: "Durch diese Instinktlosigkeit, in der größten Euro-Krise neue Büropaläste zu bauen, bessert sich sicher nicht das Image der EU."
Noch ein Detail aus dem Dossier des Kontrollausschusses: Für das an etwa 330 Tagen im Jahr leer stehende EU-Parlament in Straßburg war im Jahr 2011 eine Stromrechnung von 3,4 Millionen Euro zu bezahlen.
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