Erhält Fußfessel
Trotz Protesten: Mörder Pim Fortuyns kommt frei
Das Risiko einer Wiederholungstat sei klein, erklärte das Ministerium. Van der Graaf hatte den Politiker am 6. Mai 2002 vor einem Radio-Studio in Hilversum erschossen. Der Mord wenige Tage vor der Parlamentswahl hatte die Niederlande zutiefst entsetzt. Fortuyn war Favorit bei der Parlamentswahl.
Der heute 44-Jährige muss sich nach seiner Freilassung an strenge Auflagen halten. So bekommt er eine elektronische Fußfessel und darf nicht mit Journalisten sprechen.
Fortuyn polarisierte im Kampf gegen politischen Islam
Fortuyn war eine polarisierende Persönlichkeit des politischen Lebens in den Niederlanden. Einerseits trat er für eine liberalere Gesellschaft ein - er selbst war homosexuell. Andererseits führte er einen persönlichen "Kalten Krieg" - wie er in einem Zeitungsinterview im Jahr 2001 betonte - gegen den politischen Islam und stellte Muslime immer wieder als Sündeböcke für gesellschaftliche Probleme dar.
Mörder betrachtete ihn als "Gefahr für die Gesellschaft"
Sein Mörder, ein militanter Tierschutzaktivist, wollte laut eigenen Worten vor Gericht die Muslime vor Fortuyn schützen. Außerdem sei Fortuyn "eine Gefahr für die Gesellschaft", erklärte van der Graf vor Gericht. Am 15. April 2003 wurde der Täter von einem Gericht in Amsterdam zu 18 Jahren Haft verurteilt.
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