Scharfe Attacke
Trump: “Merkels Politik führt zu totalem Desaster”
Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat die Flüchtlingspolitik der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel scharf kritisiert. "Deutschland hat gerade viele Probleme, darunter eine nie da gewesene Kriminalität", sagte Trump am Donnerstag dem Nachrichtensender "Fox News" - und prophezeite ein "totales Desaster".
Europa erlebe nun Probleme, die der Kontinent seit "einer Million Jahren" nicht gesehen habe. Zwar müsse den Flüchtlingen geholfen werden, "wir sollten aber Schutzzonen in Syrien schaffen und nicht ganz Europa zerstören", erklärte Trump.
"Deutschland wirklich enormen Schaden zugefügt"
Trump kritisierte vor diesem Hintergrund erneut, dass Merkel vom US-Magazin "Time" als "Persönlichkeit des Jahres" ausgezeichnet wurde. "Ich glaube, sie haben die Person ausgewählt, die Deutschland wirklich enormen Schaden zugefügt hat", sagte er. Außerdem trage Deutschland mit der Flüchtlingspolitik Verantwortung für "viele der Probleme", die es in Europa gebe.
"Time" kürt seit 1927 die Persönlichkeit, die in den Augen der Redaktion das Weltgeschehen des Jahres besonders beeinflusst hat. Merkel erhielt den Titel am Mittwoch für ihre Rolle als unverzichtbare Krisenmanagerin in der Europäischen Union. Vor allem im griechischen Schuldendrama und beim Umgang mit dem historischen Flüchtlingsandrang habe sie Führungsstärke bewiesen, hieß es. Auf seiner Titelseite bezeichnete das Magazin Merkel als "Kanzlerin der freien Welt".
Trump landete in der "Times"-Liste hingegen nur auf dem dritten Platz und brachte seinen Unmut sogleich auf Twitter zum Ausdruck:
Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass sich der Geschäftsmann in der europäischen Flüchtlingskrise zu Wort gemeldet hat. Bereits im Oktober hatte er Merkels Politik als "irrsinnig" bezeichnet. "In Deutschland wird es Aufstände geben", sagte Trump damals in der Sendung "Face the Nation" des Senders CBS. Seine Kommentare richteten sich gegen die mehrfach von Merkel gemachte Aussage, Deutschland könne mit der großen Anzahl von Flüchtlingen fertig werden.
Trump führt Feld der republikanischen Bewerber an
Der Milliardär liegt in den Umfragen zur republikanischen Präsidentschaftskandidatur seit Monaten an der Spitze und sorgt immer wieder mit beleidigenden und fremdenfeindlichen Äußerungen für Empörung. Zuletzt forderte er einen vollständigen Einreisestopp für Muslime in die USA. Der Geschäftsmann verwies auf Umfragen, die "in breiten Teilen der muslimischen Bevölkerung" einen "großen Hass auf Amerikaner" feststellten. Eine Mehrheit der US-Bürger lehnt die Forderung allerdings ab. Laut einer Umfrage für das "Wall Street Journal" und den Sender NBC sind 57 Prozent der US-Bürger dagegen, Muslime vorerst nicht mehr ins Land zu lassen.
Adler-Attacke bei Fotoshooting
Spott und Häme kassierte Trump indes erst am Donnertstag für eine Adler-Attacke bei einem Fotoshooting. Auf einem von "Time" veröffentlichten Video ist zu sehen, wie der Greifvogel mit dem Namen "Uncle Sam" sich auf Trumps Haarpracht zu stürzen droht. Später hackt "Uncle Sam" mit seinem Schnabel auch noch nach dem Milliardär, als dieser seine Hand ausstreckt.
Video: Hier attackiert "Uncle Sam" Trump bei einem Fotoshooting
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