Doch kein Kampfjet

Türkei schießt Drohne an Grenze zu Syrien ab

Ausland
16.10.2015 13:02
Die Luftwaffe der Türkei hat Regierungskreisen zufolge eine Drohne im türkischen Luftraum nahe der Grenze zu Syrien abgeschossen. Die Herkunft des Fluggerätes sei unklar, hieß es am Freitag. Die türkischen Streitkräfte hatten zuvor erklärt, sie hätten ein nicht identifiziertes Flugzeug abgeschossen. Demnach gab es vor dem Abschuss drei Warnungen. Russland erklärte, alle seine im Syrien-Einsatz befindlichen Flugzeuge seien intakt.

Wie aus der türkischen Armee bekannt wurde, soll sich der Vorfall in der Region Kilis ereignet haben, knapp 100 Kilometer nördlich der stark umkämpften syrischen Großstadt Aleppo. Bilder des Militärs, die auch von der türkischen Tageszeitung Hürriyet veröffentlicht wurden, zeigen Soldaten, die ein Flugobjekt in einem Waldstück analysieren.

Russland erklärte umgehend, es handle sich nicht um eines seiner Fluggeräte. "Alle russischen Flugzeuge in Syrien haben nach Erfüllung ihrer Aufgaben den Stützpunkt in Hmeimin wieder erreicht", zitierte die russische Agentur Tass einen Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums. Die russischen Drohnen, die die Lage in Syrien beobachteten, "funktionieren normal wie vorgesehen". Die USA gehen jedoch davon aus, dass es sich um eine russische Drohne handelte.

Mehrere Zwischenfälle an türkisch-syrischer Grenze
In den vergangenen Wochen waren russische Kampfjets bei Einsätzen über Syrien mehrmals in den türkischen Luftraum eingedrungen. Ankara warnte Moskau daraufhin, bei einer Wiederholung werde das Feuer eröffnet. Am Donnerstag war eine Delegation des russischen Militärs zu Gesprächen mit türkischen Offizieren in Ankara eingetroffen. Die türkische Luftwaffe hatte in den vergangenen Jahren ein syrisches Kampfflugzeug, einen Hubschrauber und eine Drohne abgeschossen.

Die russische Luftwaffe unterstützt die Armee des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad im Kampf gegen Aufständische. Die syrischen Regierungstruppen griffen zuletzt Rebellen im Süden vone Aleppo an, berichtete die der Opposition nahestehende Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Um welche Rebellen es sich dabei handelte, ob um Kämpfer des Islamischen Staates, andere Extremisten wie jene des Al-Kaida-Ablegers Nusra-Front oder Angehörige der von den USA unterstützten gemäßigten Opposition, blieb unklar.

Die Offensive der Assad-Truppen richtet sich gegen Aufständische im Westen des Landes. Ziel der syrischen und russischen Angriffe sei vor allem eine Hauptverkehrsstraße, die nach Süden in die Hauptstadt Damaskus führt, teilte die Beobachtungsstelle mit. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte am Freitag, er sehe Fortschritte im Kampf gegen den IS in Syrien.

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