Keine Todesstrafe
US-Horrorcore-Rapper gesteht vierfachen Mord
Cary Bowen, der Verteidiger McCroskeys, sagte, die Aussicht auf die Todesstrafe sei ein wesentlicher Faktor für das Geständnis gewesen. "Vier Leichen sind ein überzeugender Beweis", so Bowen. "Solche Taten sind der Grund, warum es die Todesstrafe gibt. Die Menschen haben Angst, dass ihnen so etwas passieren könne, ihren Kindern, im eigenen Haus."
Freundin mit Axt erschlagen
Um der Todesstrafe zu entgehen, hat sich Richard McCroskey in zwei Fällen des Mordes und in zwei Fällen des vorsätzlichen Mordes schuldig bekannt. Vergangenen September hatte er seine 16-jährige Freundin Emma Niederbrock, ihre Eltern und ihre Bekannte, die 18-jährige Melanie Wells, mit einer Axt erschlagen. Emma und Melanie (das Bild oben rechts zeigt die beiden) sowie Emmas Mutter wurden im Schlaf erschlagen, Emmas Vater tötete der 21-Jährige, als der Mann nach den Mädchen sehen wollte.
Die Polizei fand die Leichen nach sechs Tagen. Melanies Eltern hatten die Beamten benachrichtigt, nachdem ihre Tochter nicht nach Hause gekommen war.
Horror-Rap schuld an der Bluttat?
Emma und ihre Freundin Melanie waren mit McCroskey eine Woche vor der Tat auf einem Horrorcore-Musikfestival gewesen. McCorskey war nach Virginia gereist, um seine Freundin zu besuchen. Der Webdesigner und Musik-Promoter, der unter dem Namen "Syko Sam" auch auftrat, teilte die Leidenschaft der 16-Jährigen für Horrorcore, einem Subgenre des Hip Hop. Wie US-Medien berichten, hatten sich die beiden über das Internet kennengelernt.
Horrorcore ist dafür bekannt, dass in den Rap-Texten besonders morbide und brutale Themen wie Mord, Suizid, Nekrophilie, Satanismus und Vergewaltigung behandelt werden. Oft werden die Lieder mit Horrorfilm-typischen Musik- und Geräusch-Samples unterlegt.
McCorskeys Texte handeln hauptsächlich von der Lust am Töten. "Ich habe sehr viele Menschen getötet, ganz langsam habe ich es getan. Es ist das schönste Gefühl, ihren letzten Atemzug zu sehen. Zustechen und zustechen, bis nichts mehr übrig bleibt," rappt er etwa in seinem Song "The Dark Side". Nach Aussage von McCroskeys Anwalt haben die musikalischen Vorlieben seines Mandanten aber keinen Bezug zu der Tat. Auch der Staatsanwalt James Ennis wollte nicht über Motive spekulieren.
Die Familienangehörigen der Opfer zeigten sich nach dem Prozessende erleichtert. In einer schriftlichen Aussendung verkündeten sie: "Wir haben eine Tragödie unvorstellbaren Ausmaßes ertragen müssen. Wir sind der Meinung, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wurde."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.