Warnung aus Peking
US-Kriegsschiff in Südchinesisches Meer entsandt
Ungewöhnlich schnell reagierte Chinas Außenminister Wang Yi und rief die USA auf, keinen Ärger zu machen. Die chinesische Seite überprüfe noch die Berichte: "Wenn es stimmt, fordern wir die USA auf, zweimal nachzudenken, bevor sie etwas unternehmen." Sie sollten "nicht unbesonnen handeln und viel Lärm um Nichts machen". Die Regierung in Peking hatte bereits im vergangenen Monat erklärt, sie werde keinem Staat gestatten, die chinesischen Hoheitsgewässer und den Luftraum über den Spratly-Inseln zu verletzen.
Washington spricht von "Routineeinsatz"
Auf den umstrittenen Spratly-Inseln baut China einige Korallenriffe durch Aufschüttung zu künstlichen Inseln auf, von denen eine auch als Start- und Landebahn für Flugzeuge genutzt werden soll. Der Einsatz der USS Lassen soll laut CNN auch durch Überwachungsflugzeuge abgesichert worden sei. Nach Angaben in Washington handelt es sich aber nur um einen "Routineeinsatz in Übereinstimmung mit internationalem Recht". Die Entsendung des Zerstörers habe nichts mit den Gebietsstreitigkeiten in der Region zu tun.
Erdölvorkommen rund um Inseln vermutet
Die zahlreichen Eilande, Riffe und Atolle, die zu der Inselgruppe gehören, sind zwischen mehreren Ländern umstritten. Neben China erheben Vietnam, Malaysia, Brunei, die Philippinen und Taiwan Ansprüche. Die Spratly-Inseln liegen an einer der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt. Zudem werden dort Erdöl- und Erdgasvorkommen vermutet. Die USA befürchten auch, dass China die künstlichen Inseln in der Region errichtet hat, um seine militärische Reichweite im Südchinesischen Meer zu vergrößern.
Experten bewerteten daher die Entsendung des US-Kriegsschiffes als nicht überraschend. Angesichts der Bestrebungen Chinas und der USA um Vormachtstellung im Pazifik sei ein solcher Schritt lange überfällig gewesen, Chinas Reaktion halte sich bisher in Grenzen.
Taiwan warnt vor Aufrüstung in China
Unterdessen warf Taiwan China vor, sein Militär stetig aufzurüsten. Bis zum Jahr 2020 sei die chinesische Armee in der Lage, nach Taiwan einzumarschieren, hieß es im jährlichen Verteidigungsbericht vom Dienstag. Trotz engerer politischer Beziehungen zu China, rüste Peking weiter auf, womit die Gefahr eines militärischen Konflikts mit Taiwan weiterhin bestehen bleibe.
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