Lebenslange Haft

USA: 15-jährige Mörderin fand ihre Tat “unterhaltsam”

Ausland
08.02.2012 17:15
Um "auszuprobieren, wie es sich anfühlt, jemanden zu töten", ermordete die damals 15-jährige Alyssa Bustamante (großes Bild) im US-Staat Missouri ihre neun Jahre alte Nachbarstochter (kleines Bild). Am Mittwoch wurde die nun 18-Jährige zu lebenslanger Haft verurteilt - mit der Aussicht auf spätere Bewährung. Zitate aus ihrem Tagebuch gaben bei der zweitägigen Urteilsverkündung schockierende Einblicke in die Welt der jungen Mörderin.

"Ich habe sie erwürgt, ihr die Kehle aufgeschlitzt und sie erstochen. Jetzt ist sie tot", schrieb Alyssa kurz nach der Tat in ihr Tagebuch. "Es war unglaublich. Sobald man über das 'Oje, das kannst du nicht machen'-Gefühl hinweg ist, ist es ziemlich unterhaltsam", ist in dem Tagebuch weiter zu lesen. 

Den Eintrag beendete Bustamante mit den Worten: "Ich muss zur Kirche ... lol." Dann machte sie sich auf den Weg zu einer Jugend-Tanzveranstaltung ihrer Glaubensgemeinschaft - während die Polizei eine groß angelegte Suchaktion nach ihrem Opfer startete. Ein Handschriften-Experte analysierte die Einträge des Teenagers und legte die - von der Mörderin nach der Tat teils geschwärzten Textpassagen - vor Gericht offen.

Jüngere Schwester lockte Mordopfer aus Haus
Laut Staatsanwalt hatte Bustamante den Mord lange geplant, bereits vor der Tat eine Grabstelle ausgehoben. Dann wartete sie rund eine Woche lang auf den richtigen Augenblick. Als die Tochter der Nachbarn, die neunjährige Elizabeth Olten, alleine zu Hause war, schickte Busamante ihre jüngere Schwester los, um das Mädchen mit einer Einladung zum Spielen zu locken.

Mit ihr alleine, überwältigte die 15-Jährige die Neunjährige, würgte sie und schnitt ihr mit einem Küchenmesser die Kehle durch. Bustamante gestand später während einer Befragung durch Beamte den Mord und nannte den Ermittlern den Ort, an dem sie die Leiche im Wald nahe ihres Hauses verscharrt hatte.

Verteidigung: "Sie litt unter schweren Depressionen"
Bei einer Anhörung im Jänner erklärte sich Bustamante des Mordes mit bedingtem Vorsatz für schuldig und verzichtete auf einen Prozess. Die Verteidiger der 18-Jährigen argumentierten, der Teenager habe unter schweren Depressionen gelitten und das Medikament Prozac habe die Gewaltbereitschaft gesteigert. Als junges Mädchen habe Alyssa zudem bereits einen Selbstmordversuch unternommen.

Doch die Staatsanwaltschaft forderte das härteste Strafmaß – Lebenslang für vorsätzlichen Mord. Bevor jetzt ihr Urteil verkündet wurde, entschuldigte sich Bustamante mit Handschellen an Händen und Füßen im Gerichtssaal bei der Mutter und den Geschwistern ihres Opfers. "Ich weiß, Worte können nie genug sein und sie können niemals adäquat beschreiben, wie schrecklich ich mich wegen meiner Taten fühle", sagte die 18-Jährige. 

Mutter von Opfer: "Ein böses Monster"
"Wenn ich mein Leben geben könne, um die Tat rückgängig zu machen, würde ich es tun. Es tut mir leid", fügte sie hinzu. Die Mutter des ermordeten Mädchens vernahm die Entschuldigung der Mörderin, ohne eine Regung zu zeigen. Sie hatte Bustamante zuvor als "böses Monster" bezeichnet.

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