Inflation, Knappheit

Venezuela geht nun auch das Bier aus

Wirtschaft
22.04.2016 12:47

Venezuela leidet unter einer schweren Schulden- und Wirtschaftskrise. Der Ölpreisverfall hat die Devisenreserven enorm verringert. Die Bevölkerung leidet an galoppierender Inflation und dem Mangel an Produkten des täglichen Bedarfs. Nun geht dem Land auch das Bier aus. Wegen akutem Mangel an Gerste sieht sich einer der größten Bierbrauer Venezuelas zum Produktionsstopp gezwungen.

Der Polar-Konzern, das größte Privatunternehmen des sozialistischen Landes, begründete seine Maßnahme damit, dass die Vorräte an Gerste bis zum 29. April erschöpft sein werden. Wegen der Devisenpolitik der Regierung sehe man sich außerstande, weiter Gerstenmalz aus dem Ausland einzuführen - Gerste wächst in Venezuela nicht. "Diese Situation betrifft 10.000 Angestellte direkt", teilte Polar mit. Zudem seien mehr als 300.000 Menschen indirekt  davon betroffen, etwa Händler und Lastwagenfahrer.

Energiekrise: Stromabschaltungen und Zwangsurlaub
Seit Kurzem leidet das südamerikanische Land zudem unter einer akuten Energiekrise. Präsident Nicolas Maduro hat aus diesem Grund mehrere Maßnahmen beschlossen: In den zehn bevölkerungsstärksten Bundesstaaten soll es in den kommenden 40 Tagen zu regelmäßigen Stromabschaltungen kommen. Geplant sind täglich vier Stunden.

Präsident Maduro macht sich mit seinen jüngsten Maßnahmen gegen die Wirtschaftskrise nicht beliebt. (Bild: APA/AFP/JUAN BARRETO)
Präsident Maduro macht sich mit seinen jüngsten Maßnahmen gegen die Wirtschaftskrise nicht beliebt.

Außerdem wurde den Beschäftigten des Landes ein Tag Zwangsurlaub in der Woche auferlegt. Am 1. Mai will die Regierung außerdem alle Uhren um eine halbe Stunde vorstellen lassen - dadurch ist es abends länger hell, was ebenfalls zum Stromsparen beitragen soll.

Opposition: Krise durch Misswirtschaft befeuert
Das Ölförderland erlebt derzeit eine tiefe Wirtschaftskrise: Die Konjunktur ist auf Talfahrt, die Inflation steigt, die Probleme bei der Versorgung der Menschen mit Alltagsgütern nehmen zu. Kritiker der Regierung führen die Krise auch auf eklatante Misswirtschaft zurück. Präsident Maduro wiederum beschuldigt laufend ausländische Mächte, einen Wirtschaftskrieg gegen sein Land zu führen.

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