#rechercheparis
Verzweifelte Suche nach Terror-Opfern im Internet
Das Massaker, das die Terrororganisation Islamischer Staat am Freitagabend in Paris angerichtet hatte, kostete 129 Menschen das Leben, mehr als 350 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Viele der Opfer sind aber noch nicht identifiziert. Deshalb recherchieren Angehörige nun via Twitter, Instagram und Co. Alle hoffen, dass sich vielleicht in einem Posting oder einem Tweet ein Hinweis auf den Verbleib oder den Zustand ihrer Liebsten verbirgt.
"Sie ist seither unauffindbar"
Samantha etwa sucht via Twitter nach Francoise LeMarchaceaux, einem französisch-australischen Doppelstaatsbürger: "Wir haben zuletzt zwei Stunden vor dem Angriff von ihm gehört", schreibt sie. Und Soraya Khireddine sucht nach ihrer Schulfreundin. Sie sei im Bataclan, jener Konzerthalle, in der die Terroristen um sich schossen, verletzt worden. "Sie ist seither unauffindbar."
Auf Instagram läuft ebenfalls unter dem Hashtag "rechercheparis" die Suche nach Angehörigen: "Wir sind immer noch auf der Suche nach Antoine Mary", schreiben Freunde. Und auf Facebook suchen Familienmitglieder unter anderem nach Sven Alejandro Silva, der ebenfalls im Bataclan gewesen sein soll und von dem seither jede Spur fehlt.
"Herzliches Beileid"
Oft findet man aber nur mehr Beileidsbekundungen, wenn die Gewissheit über den Tod eines Menschen jede Hoffnung zunichte gemacht hat. Georges Salines etwa beklagt den Tod seiner Tochter Lola und bedankt sich via Twitter bei der Webgemeinde für die Hilfe bei der Suche nach ihr. Die Anteilnahme ist groß: "Es tut mir so leid", "Herzliches Beileid" steht da zu lesen.
Tiroler fand verletzten Sohn in Spital
Glücklicherweise wurden manche der Vermissten bereits gefunden: Unter ihnen ist auch der 20-jährige Tiroler Daniel, der bei der Bataclan-Attacke einen Bauchschuss erlitten hatte. Sein Vater reiste daraufhin nach Paris und klapperte dort die Spitäler auf der Suche nach seinem Sohn ab. Schließlich fand er ihn. Daniel ist nach einer Notoperation stabil und soll so bald wie möglich nach Österreich gebracht werden.
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