Buben als Kämpfer

Video: Hier trainiert Al-Kaida Kinder für den Syrien-Krieg

Ausland
01.06.2013 14:41
Im Internet ist ein Video aufgetaucht, das Kinder in einem Jihadisten-Camp der Terrororganisation Al-Kaida zeigt. Die Bilder sind verstörend, Buben bekommen Kalaschnikows in die Hand gedrückt und singen islamistische Hasslieder. Die Kinder sollen scheinbar zu Kämpfern für den Bürgerkrieg in Syrien ausgebildet werden. Die Botschaft, welche die Buben in dem Clip rufen, ist eindeutig: "Sieg oder Märtyrertum!"

Das Video, welches unter dem Titel "Das Jugendlager des Kalifats" das Training der Kindersoldaten zeigt, verdeutlicht erneut, wie weit die radikalen Islamisten bereit sind, zu gehen.

Etwa zwei Dutzend Kinder sind zu sehen, die durch die Wüste marschieren, mit Sturmgewehren schießen und Handgranaten werfen. Ein Bild des syrischen Machthabers Bashar al-Assad dient ihnen als Zielscheibe. Die Gesichter unter Sturmhauben verdeckt, singen sie Hasslieder gegen Assad und gegen "die Ungläubigen und das Gesocks". Außerdem werden immer wieder Hasstiraden gegen die USA und den Westen rezitiert.

Al-Kaida-Chef als "Emir" bezeichnet
An einer Stelle des Clips grüßen die Buben Al-Kaida-Chef Aiman al-Zawahiri als ihren "Emir". Als ihren direkten Vorgesetzen wiederum scheinen die Buben Abu Bakr al-Bagdadi anzusehen, den Führer einer in Syrien agierenden Untergruppe von Al-Kaida. Auch er wird gegrüßt.

Das Video wurde vor wenigen Tagen auf der Internetseite LiveLeak.com hochgeladen. Unklar ist, wer es gepostet hat. Der proisraelische Übersetzungsdienst Memri habe das Video am Donnerstag mit einer Übersetzung versehen, berichtete Spiegel Online. Die unterschiedlichen Wetterbedingungen und Lichtverhältnisse in dem Clip lassen jedenfalls darauf schließen, dass sich der Dreh über mehrere Tage hingezogen hat.

"Islamischer Staat von Irak und Syrien"
Das Video ist zudem eindeutig für ein internationales Publikum ausgelegt: In einer Szene tragen die Buben Banner durchs Bild, in denen auf Englisch der "Islamische Staat von Irak und Syrien" beschworen wird. Die Aufnahmen können nicht älter als fünf Monate sein, denn in einer Szene beziehen sich die Kinder in einem Lied auf die Einnahme einer bestimmten Militärbasis nahe dem syrischen Aleppo. Sie wurde im Dezember 2012 von Rebellen erobert.

Laut dem Vorspann wurde das im Film gezeigte Training in Abu Kamal, einem kleinen Ort direkt an der syrisch-irakischen Grenze, abgehalten. Das Training wird im Film auf einer Art Farm absolviert, die Gruppe per Bus dort hingebracht. Im Bus geben die Möchtegernterroristen das Gedankengut von Al-Kaida wieder. "Wir wollen das Regime heute stürzen, nicht morgen", skandieren die Kinder, von denen manche wohl kaum älter als zehn Jahre sein dürften.

"Unser Terror ist gesegnet, eine göttliche Berufung"
Die Gehirnwäsche der Terroristen kommt im Video nicht zu kurz. "Wir haben Amerika mit einem Passagierflugzeug zerstört, das World Trade Center lag in Ruinen. Wenn sie mich einen Terroristen nennen, so wird mir das eine Ehre sein. Unser Terror ist gesegnet, eine göttliche Berufung", singen die Kinder.

Am Ende des Films steht eine Episode im Stil der Bekennervideos von Selbstmordattentätern. Ein Bub liest ein Pamphlet vor, während andere neben ihm knien und mit Sturmgewehren bewaffnet eine Art Ehrengarde abgeben. "Wir werden auf dem Pfad des Jihad voranschreiten, bis wir den Sieg oder das Märtyrertum errungen haben", verspricht der Wortführer. "Allah, nimm von unserem Blut so viel du willst", wiederholen die anderen.

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