Arbeitsmarktexperten und Prognostiker befürchten, dass alleine in diesem Winter bis zu 180.000 Wiener ohne Job dastehen könnten. Die offiziellen Zahlen: In Wien ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen im vergangenen Oktober um 17,4 Prozent auf 120.814 gestiegen, die Zahl der Betroffenen in Schulungen sank um 10,2 Prozent auf 28.453 - die Summe beider Gruppen ist damit um 10,9 Prozent gewachsen. Allen ist klar: Eine Besserung ist noch lange nicht in Sicht.
AMS-Vorstand verdient so viel wie AMS-Chef 2008
Und trotzdem steigen die Gehälter der AMS-Chefs, und zwar von Jahr zu Jahr. Mittlerweile kommt Vorstandsvorsitzender Herbert Buchinger heuer auf 180.499 Euro brutto, 2008 waren es noch 163.113 Euro. Johannes Kopf, Mitglied des Vorstandes, muss mit weniger auskommen: 2015 sind es 169.329 Euro. Aber auch sein Gehalt wird jährlich "valorisiert", wie es heißt. Im Jahr 2008 erhielt er 153.250 Euro brutto. Und so kommt es, dass man beim AMS als Mitglied des Vorstandes mittlerweile so viel verdient wie im Jahr 2008 noch als Vorstandsvorsitzender selbst.
"Ein Skandal", ärgert sich Dagmar Belakowitsch-Jenewein von der FPÖ. "Ich bin dafür, dass man die Bezüge vorübergehend einfriert. Es ist auch nicht klar, weshalb es in Österreich neun Landesgeschäftsführer und deren Stellvertreter braucht." Die verdienen ja auch Geld, aus Datenschutzgründen werden sie vom Sozialministerium nur nach Bundesländergruppen aufgeschlüsselt. Für Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark sind das 836.816 Euro.
Aus dem Archiv: Arbeitslosigkeit auch im September wieder gestiegen
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