Der Zerschlagung des Menschenhändler-Ringes - die "Krone" berichtete bereits am Samstag darüber - waren monatelange Ermittlungen und Observierungen vorausgegangen.
"Wir haben uns das seit Ende letzten Jahres genau angesehen", schildert Oberst Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität im Bundeskriminalamt.
16 Verhaftungen in Rumänien und ÖsterreichDie Wiener Kriminalisten hatten den ganzen Winter Bettler beobachtet und Erhebungen durchgeführt, ob da ein kriminelles Netzwerk dahinter stecke. Die Spur führte die Kriminalisten auch nach Rumänien, wo die Behörden ebenfalls Ermittlungen aufnahmen.
Im August, als alle Hintermänner ausgeforscht waren, gab es Aktionen gegen insgesamt 16 mutmaßliche Mitglieder des Netzwerks. In Wien, wo fünf Verdächtige verhaftet wurden, entstand dabei auch Foto oben rechts. Das Verfahren selbst findet nun in Rumänien statt, wo die Kriminellen ihre Opfer mit dem Traum vom "Goldenen Westen" angeworben hatten.
Bis zu 40 Opfer in Kleinwohnungen zusammengepferchtDie Opfer der Bande - zum größten Teil Betagte und Behinderte - standen Tag und Nacht in den Diensten ihrer Peiniger. Tatzgern: "Sie mussten auch im Winter stundenlang auf der Straße betteln. Wir haben allein rund 80 Bettler im Rahmen dieser Struktur identifiziert." Es dürften aber mehr gewesen sein.
Geschlafen wurde in Schichten in Kleinwohnungen in Wien und unter völlig menschenunwürdigen Umständen. In den Wohnungen habe es eine strikte "Hackordnung" gegeben, wer aufgrund seiner Bettelei-Einkünfte - pro Tag mussten die Männer und Frauen 80 Euro erwirtschaften - wie bequem schlafen durfte, schildert Tatzgern. Auch misshandelt wurden die Bettler-Sklaven von ihren "Chefs".
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