Bei dem Termin zwischen Kulturminister Josef Ostermayer, der Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, Sabine Haag, und Weltmuseum-Wien-Chef Steven Engelsman seien mehrere Raumvarianten diskutiert worden, hieß es zu Mittag aus dem Büro des Kulturministers.
Redimensioniertes Projekt soll 16,6 Millionen Euro kosten
Das 2013 präsentierte ursprüngliche Umbau-Konzept hatte 4.600 Quadratmeter Ausstellungsfläche umfasst, die Kosten waren mit 27,5 Millionen Euro angegeben worden - zu viel: Denn allein die Nebenkosten wären dadurch um zwei Millionen Euro jährlich gestiegen - für rund 100 tägliche Besucher. Das redimensionierte Projekt soll nun 16,6 Millionen Euro kosten.
Weitere Gespräche rund um "Haus der Geschichte"
Ob die damit frei gewordenen knapp elf Millionen Euro ausreichen werden, das "Haus der Geschichte", das sich mit der Geschichte Österreichs ab 1848 befassen soll, zu etablieren, werde sich erst bei weiteren Gesprächen zeigen, hieß es. Kommende Woche soll es den nächsten konkretisierenden Termin, an dem auch Vertreter von KHM, der Österreichischen Nationalbibliothek und des Österreichischen Staatsarchivs teilnehmen werden, geben, bis März werden dann Finanzierungsvarianten geprüft.
Haag: "Keine Abstriche vom Grundkonzept gemacht"
Konkret werde das Weltmuseum Wien fünf burggartenseitig gelegene Schausäle verlieren, auch die vom ZOOM Kindermuseum bespielten Räume werden nicht realisiert, ebenso sei der als begehbares Schaudepot konzipierte "Korridor des Staunens" in den modifizierten Plänen nicht mehr enthalten, berichtete KHM-Generaldirektorin Haag. "Wir haben die Dauerausstellung komprimiert, aber vom Grundkonzept keine Abstriche gemacht", so Haag weiter.
Die Betriebskosten des verkleinerten Weltmuseums werden aus der geltenden Basisabgeltung des KHM bestritten werden können, hieß es aus dem Kulturministerium. An dem Eröffnungstermin im Jahr 2017 werde festgehalten, hieß es.
Ostermayer: "Bester Ort für ein Haus der Geschichte"
"Mit der heutigen Entscheidung nutzen wir die einmalige Chance, die Situation am wohl geschichtsträchtigsten Ort der Republik neu zu gestalten", kommentierte Ostermayer die Pläne. "Dieser Platz ist mit seiner Geschichte und seiner Symbolkraft der beste Standort um Österreichs kulturelle, wirtschaftliche und soziale Geschichte in einem zeitgemäßen Rahmen zu vermitteln. Und der beste Ort für ein Haus der Geschichte der Republik Österreich", so der Minister in einem schriftlichen Statement.
Man sei mit der am Montag akkordierten Lösung "insgesamt glücklich", weil deutlich signalisiert worden sei, dass das Projekt in der ursprünglich vorgelegten Form keine Zustimmung gefunden hätte, sagte auch Generaldirektorin Haag. "Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, unser Konzept auch weiterhin verwirklichen zu können, dass das Projekt nicht gestoppt wurde und wir - wie vorgesehen - spätestens im Herbst 2017 aufsperren können."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.