Erste Nachwahlbefragungen hatten noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPÖ und FPÖ gesehen, unter dem Strich liegt nun doch ein klarer Abstand zwischen Rot und Blau.
Grüne überholen ÖVP, NEOS schaffen Einzug
Auf Rang drei kommt es zu einem Platztausch: Die Grünen überholen die ÖVP und werden drittstärkste Kraft im Wiener Landtag. Sie kommen auf 11,6 Prozent - ein Minus von einem Prozentpunkt. Die ÖVP verliert 4,8 Punkte und stürzt auf 9,2 Prozent ab, die NEOS schaffen mit 6,2 Prozent den Einzug in den Landtag.
Die Kleinparteien sind von diesem Ziel weit entfernt: Das Bündnis "Wien Anders" rund um KPÖ und Piraten erreichte 1,1 Prozent, die türkise Liste "Gemeinsam für Wien" kam auf 1,0 Prozent, die vom BZÖ unterstützte Fraktion "Wir wollen Wahlfreiheit" konnte nur 0,21 Prozent der Wähler für sich gewinnen.
Die SPÖ erreicht 44 Mandate (minus fünf), die FPÖ steigert sich um sieben Sitze auf 34. Die Volkspartei wird nahezu halbiert und landet bei sieben Mandaten (2010: 13), die Grünen verlieren einen Sitz und kommen auf zehn, die NEOS werden mit fünf Mandataren vertreten sein. Die Wahlbeteiligung dürfte laut SORA-Hochrechnung inklusive der Wahlkarten auf mehr als 74 Prozent steigen und damit klar über den 67,6 Prozent von 2010 liegen.
Häupl: Gespräche mit allen, aber keine Koalition mit FPÖ
Bürgermeister Häupl wird nach dem Wahlabend mit allen Fraktionen Gespräche führen. Allerdings schloss er eine Koalition mit den Freiheitlichen erneut aus. Das Votum nehme er mit einer Mischung aus Enttäuschung und Freude zur Kenntnis. Sein Gegenüber Strache wollte sich das Ergebnis "nicht schlechtreden" lassen.
Weitere Reaktionen der Spitzenkandidaten finden Sie hier und im Video:
krone.tv hat kurz vor der Bekanntgabe der ersten Trends die Stimmung in den Parteizentralen eingefangen:
Rund 1,14 Millionen Wiener waren wahlberechtigt. Auf dem Prüfstand war die österreichweit einzige rot-grüne Koalition. Ebenfalls neu gewählt wurden die 23 Bezirksvertretungen, dabei durften auch EU-Bürger mitstimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,8 Prozent und damit um etwa fünf Punkte höher als bei der letzten Wahl.
Flüchtlingsthema als Top-Wahlmotiv
Wie schon zwei Wochen zuvor in Oberösterreich spielte auch in Wien das Flüchtlingsthema eine gewichtige Rolle. Zahlreiche SPÖ-Wähler gaben etwa als Grund für ihre Wahl an, Strache verhindern zu wollen. Am unzufriedensten mit der Arbeit der Stadtregierung waren die Wähler, die im Gemeindebau leben.
So wurde der Bürgermeister in der Wahlzentrale empfangen:
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