SP und VP im Talk

Luxus-Kreisverkehr um 1,7 Mio. € erhitzt Gemüter

Wien
10.05.2015 18:11
In Wien-Floridsdorf gehen die Wogen hoch: Im Sommer soll aus der Kreuzung Angerer Straße und Leopoldauer Straße ein Kreisverkehr werden. Kosten: 1,7 Millionen Euro. Eine sinnvolle Maßnahme oder reine Geldvernichtung für ein nutzloses Prestigeprojekt? Die "Krone" bat zwei hochrangige Bezirksvertreter zum Gespräch. Bernhard Herzog aus den Reihen der SPÖ ist für den Umbau, ÖVP-Mann Erol Holawatsch dagegen. Warum, erklären sie im Interview...

"Krone": Herr Herzog, die Kreuzung funktioniert doch. Warum der Umbau?
Bernhard Herzog: Das Kreuzungsplateau ist veraltet. Bei Rotlicht ist es verstopft. Autofahrer nehmen Schleichwege und verstauen Wohngrätzel. Mit dem Kreisverkehr wird es flüssiger und zügiger gehen.

"Krone": Aber 1,7 Millionen Euro sind schon heftig.
Herzog: Die zuständigen Magistratsabteilungen haben die Kosten errechnet. Wir haben dieses Jahr die einmalige Chance auf einen 40-prozentigen Zuschuss der Stadt Wien. Der Bezirk trägt nur 60 Prozent. Zudem müssten Licht, Bodenbelag und Ampeln ohnehin erneuert werden. Also machen wir es gleich richtig.

Bernhard Herzog (SPÖ - links im Bild) ist für den Umbau, Erol Holawatsch (ÖVP) dagegen. (Bild: Gerhard Bartel)
Bernhard Herzog (SPÖ - links im Bild) ist für den Umbau, Erol Holawatsch (ÖVP) dagegen.

"Krone": Kurz zu einem anderen Brennpunkt, dem Jonas-Platz. Manche Menschen fühlen sich dort nicht mehr sicher.
Herzog: Die Polizeistreifen wurden intensiviert, Sozialarbeiter sind vor Ort. Ob der Platz videoüberwacht werden kann, wird gerade geprüft. Das hat unsere Bezirksvertretung mehrheitlich beschlossen.

Und was sagt ÖVP-Bezirksvertreter Holawatsch zu der Causa...

"Krone": Herr Holawatsch, was ist an diesem Kreisverkehr so schlecht?
Erol Holawatsch: Er bringt noch mehr Verkehr ins Bezirkszentrum. Das will keiner. Wir wollen ja gerade das Zentrum attraktiver gestalten. Die Autos gehören verstärkt ins höherrangige Straßennetz.

"Krone": Floridsdorf zahlt eine Million, der Rest kommt von der Stadt. Kein gutes Geschäft?
Holawatsch: Nein. Es gibt wichtigere Projekte. Und dort fehlt das Geld. Floridsdorf wächst, aber auf die Freizeitgestaltung wird vergessen. Wir bräuchten u.a. eine "Sport und Fun"-Halle. Zudem gibt es einige andere desolate Straßen, die dringend saniert werden müssten.

"Krone": Ortswechsel: Kann ein Alkoholverbot die Situation am Jonas-Platz entschärfen?
Holawatsch: Ja. Außerhalb der Gastronomie wäre ein Verbot sinnvoll. Wir müssen das Sicherheitsgefühl von Anrainern und Passanten heben, auch durch bauliche Maßnahmen. Die Idee für Videokameras kam von der ÖVP. Schön, dass andere Fraktionen auch unserer Meinung sind.

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