Auf sechs Seiten hat die MA 10 (Wiener Kindergärten) die Einvernahme der Pädagogin (50) dokumentiert, das Protokoll landete jetzt bei der "Krone". Unter dem Titel "nicht entsprechende Dienstleistung" wird die Mitarbeiterin von drei Beamtinnen und einem Beamten der Dienstaufsicht einvernommen.
Verbot in Kindergärten, über Christus zu reden?
Dass die Mitarbeiterin nicht die einfachste Kollegin sein könnte, zeigen ihre Antworten zu recht harmlosen Fragen. Auf Seite 4 wirft die Dienstaufsicht dann der Frau aber Folgendes vor: "Die MA 10 betreut und begleitet Kinder mit unterschiedlichen Religionen, es werden deshalb religiöse Inhalte vor traditionellen Festen ausgespart. Sie haben sich nicht daran gehalten und die Kinder mehrmals in der Gesamtgruppe über die Bedeutung des christlichen Weihnachtsfestes aufgeklärt." Die Rechtfertigung der Kindergartenpädagogin laut Protokoll: "Ich habe nur die Fragen der Kinder beantwortet, sie über Christus und Christkind aufgeklärt. Ich bin Christin, jedoch keine Religionslehrerin."
Als abschließende Anweisung für die noch verbleibende Dienstzeit schreibt die MA 10 dann unter zwölf weiteren Vorgaben: "Absehen vom Vermitteln religiöser Inhalte an die Kinder."
"Wichtige Werte"
Christian Oxonitsch, der für die Kindergärten zuständige Stadtrat, sieht das Protokoll kritisch: "Ja, das ist unglücklich formuliert. Natürlich darf über Weihnachten geredet werden. Ich war selbst schon bei Dutzenden Krippenspielen als Gast in den Kindergärten."
Für Wiens ÖVP-Chef Manfred Juraczka ist die Vorgehensweise der MA 10 "eine schlimme Fehlentwicklung". Er kritisiert: "Wir haben hier erstmals schriftlich, wie unsere Kultur, unser Weltbild schon im Kindergarten zurückgedrängt werden soll. Diese Abkehr von guten, wichtigen Werten hat in Wien längst System."
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