Debakel für ÖSV

Steven Nyman gewinnt Chaos-Abfahrt von Gröden

Sport
15.12.2012 16:08
Der mit Nummer 39 gestartete US-Amerikaner Steven Nyman ist am Samstagnachmittag knapp vor Einbruch der Dunkelheit 0,19 Sekunden vor dem Slowenen Rok Perko (links im Bild) als Sieger der Chaos-Abfahrt von Gröden hervorgegangen. Dritter wurde der Kanadier Erik Guay (rechts). Die ÖSV-Herren mussten ein Debakel hinnehmen - als Bester kam Joachim Puchner nicht über die 13. Stelle hinaus.

Aufgrund der starken Schneefälle und Nebels war keine klassische Abfahrt über die volle Distanz der "Saslong"-Strecke möglich. Die FIS und die Veranstalter haben den Start mehrmals verschoben und schließlich erst um 14.15 Uhr vom Super-G-Start gestartet.

Mehrere sich bereits als Sieger wähnende Fahrer mussten das Podest wieder räumen, weil die Bedingungen zunehmend besser wurden. Selbst Außenseiter kamen in die Top Ten, so raste der Niederländer Marvin van Heek mit Startnummer 53 noch auf Platz acht. Topfavorit und Weltcup-Leader Aksel Lund Svindal rettete hinter seinem Landsmann Kjetil Jansrud Platz fünf.

Nyman nutzte die Gunst der Stunde
Der 30-jährige Nyman feierte mit seinem Triumph auch seinen zweiten Weltcuperfolg in Gröden, seinen Premierensieg hatte er hier 2006 gefeiert. "Das ist ein echter Traum. Hier in Gröden fühle ich mich einfach sehr wohl. Das ist mein Rennen hier. Ich hatte zuletzt viele Verletzungsprobleme. Jetzt bin ich aber langsam wieder dort, wo ich einmal war." Auf die Frage, ob es ein faires Rennen war, meinte Nyman: "Es war nicht superfair, aber ich habe die Gunst der Stunde genützt."

Die Österreicher erlebten hingegen schwarze Stunden. Joachim Puchner war als bester ÖSV-Läufer 13., direkt dahinter folgte Georg Streitberger als 14. Der als Mitfavorit gehandelte Klaus Kröll wurde sogar auf Platz 29 durchgereicht. "Sportlich wertvoll war das nicht. Ich hab mir aber schon gedacht, dass sie das Rennen irgendwie durchdrücken wollen." Kröll merkte selbst an, dass es Leute wie Guay oder Svindal sehr wohl ins Spitzenfeld geschafft haben. "Nur ich fahr irgendwo im Mittelfeld herum", ärgerte sich der 32-Jährige.

Eine Riesenchance verpasst hat aber vor allem die zweite Garde der ÖSV-Truppe. Denn im Gegensatz zu Nyman, Perko, Werner Heel (6. mit Startnummer 52) oder Marvin van Heek (8. mit Nummer 53) nutzten ÖSV-Hoffnungen wie Matthias Mayer (19.), Frederic Berthold (23.), Markus Dürager (33.) oder Otmar Striedinger (45.) die Gunst der Stunde nicht aus.

Für die ÖSV-Herren war es das schwächste Abfahrtsergebnis seit 17. Jänner 2009, damals war Streitberger als Bester auf Rang 18 gefahren.

Das Ergebnis:

RangNameNationZeit
1NYMAN Steven USA 1:28.82
2PERKO Rok SLO 1:29.01
3GUAY Erik CAN 1:29.06
4JANSRUD Kjetil NOR 1:29.22
5SVINDAL Aksel Lund NOR 1:29.27
6HEEL Werner ITA 1:29.32
7OSBORNE-PARADIS M.CAN 1:29.36
8VAN HEEK Marvin NED 1:29.41
9VARETTONI Silvano ITA 1:29.50
10ROGER Brice FRA 1:29.55
10GANONG Travis USA 1:29.55
12CLAREY Johan FRA 1:29.57
13PUCHNER Joachim AUT 1:29.62
14STREITBERGER Georg AUT 1:29.65
15PARIS Dominik ITA 1:29.67
16BOUILLOT Alexandre FRA 1:29.68
17SPORN Andrej SLO 1:29.77
18SULLIVAN Marco USA 1:29.79
19MAYER Matthias AUT 1:29.85
20THEAUX Adrien FRA 1:29.90
21ZEPNIK Philipp GER 1:30.01
22SCHEIBER Florian AUT 1:30.03
23BERTHOLD Frederic AUT 1:30.05
24LÜÖND Vitus SUI 1:30.07
25SANDER Andreas GER 1:30.09
25ZURBRIGGEN Silvan SUI 1:30.09
27KLINE Bostjan SLO 1:30.13
28DEFAGO Didier SUI 1:30.15
29KRÖLL Klaus AUT 1:30.22
30POISSON David FRA 1:30.28
Weiter:
33DÜRAGER Markus AUT 1:30.48
37BAUMANN Romed AUT 1:30.67
38REICHELT Hannes AUT 1:30.70
45STRIEDINGER Otmar AUT 1:31.01
52KRÖLL Johannes AUT 1:31.32

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(Bild: KMM)



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