Die Börsen gingen daraufhin auf Talfahrt, vor allem Finanzwerte brachen ein. Draghi, selbst Italiener, hatte schon mehrmals betont, dass die Zentralbank noch genug Möglichkeiten habe, um in der Eurokrise aktiv zu werden.
Nun werde man entsprechende Maßnahmen ausarbeiten: Sie sollen dazu führen, dass Staaten mit Problemen wie Italien oder Spanien weniger Zinsen für ihre Staatsanleihen zahlen.
Zuletzt waren die "Risikoprämien" derart angestiegen, dass für zehnjährige Staatsanleihen weit über sechs Prozent gezahlt werden mussten, was sich auf Dauer kein Staat leisten kann. Gemeinsam mit den Euro-Rettungsschirmen (dazu braucht es einen Konsens der Regierungen) will die EZB notfalls so viele Anleihen aufkaufen, dass die Zinsen auf ein erträgliches Maß zurückfallen. Dadurch würden die Budgets stark verschuldeter Länder entlastet und die Finanzmärkte beruhigt.
"Euro ist unumkehrbar"
Im Übrigen betonte Draghi, dass "der Euro unumkehrbar" sei. Kritiker meinen, dass die EZB durch die Anleihenkäufe ihre gesetzlich festgelegte Unabhängigkeit aufgibt, weil sie indirekt Mitgliedsstaaten finanziert. Draghi sieht das allerdings durch die Statuten gedeckt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.