Wer auf den sonntägigen Schweinsbraten oder das Wiener nicht verzichten will, muss künftig tiefer ins Geldbörsel greifen. Gutes vom Schwein ist teuer wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Und damals war die Rinderseuche BSE für den (kurzfristigen) Rekordpreis verantwortlich. Heute liegt der Basispreis pro Kilo um fast ein Drittel höher als vor einem Jahr. Bis die Konsumenten an der Supermarktkasse oder beim Fleischer ums Eck diesen Preissprung spüren werden, ist es nur eine Frage von Tagen - man muss davon ausgehen, dass sämtliche Produkte teurer werden.
"Die Produktion ist europaweit um rund vier Prozent gesunken", erklärt Johann Schlederer, Chef der heimischen Schweinebörse. Vor allem kleine Bauern werfen das Handtuch. Denn trotz hoher Nachfrage rentiert sich die Schweinezucht kaum noch. Schlederer: "Der Preis für Futtermittel aus Getreide ist um 60 Prozent, für Soja gar um 100 Prozent gestiegen. Dazu hohe Energiepreise. Das wirkt sich aus."
Dennoch ist Schwein nach wie vor die beliebteste Fleischsorte von Herrn und Frau Österreicher. Durchschnittlich verzehren wir 38 Kilogramm jährlich. Und wer zu heimischen Produkten greift, kann sich auf Qualität und hohe Tierschutzstandards verlassen. Auch bei den Wursterzeugern macht sich der Rekordpreis bemerkbar: "Wir sind am Ende. Wir verlieren seit Wochen Geld. An einer Preiserhöhung kommt niemand mehr vorbei", so Karl Schmiedbauer, Chef der Wiesbauer Holding.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.