Abzocke!

Wie Sie gegen unerwünschte Mehrwert-SMS vorgehen

Wirtschaft
14.09.2013 12:00
Unerbetene Mehrwert-SMS sind ein Dauerbrenner-Problem. Die Anbieter verschicken Kurznachrichten mit pornografischen oder betrügerischen Inhalten, die bereits bei Zustellung eine Vergebührung auslösen. Die Kosten pro SMS sind zwar überschaubar, können aber eine Kettenreaktion auslösen. Die Experten der Arbeiterkammer erklären, wie man sich schützt. Hier die wichtigsten Tipps und Infos.

Mehrwert-SMS sind kostenpflichtige Kurznachrichten, die an eine bzw. von einer 08xx- oder 09xx-Nummer gesendet werden. Gegen Gebühren werden Handylogos, Klingeltöne, Chats und ähnliche Dienste angeboten.

Wichtig zu wissen ist, dass bei Mehrwert-SMS die Kosten durch die bloße Zustellung anfallen, auch wenn die Nachricht nicht geöffnet wird. Und wenn Links in diesen SMS geöffnet werden, können weitere Kosten anfallen. Es gibt Fallbeispiele von Kunden, die für sieben SMS von einer 0900-Nummer stolze 28 Euro gezahlt haben. Und: Man löst durch scheinbar harmlose Aktionen einen Vertrag aus: Die Aufforderung, sich aus einem Werbeverteiler löschen zu lassen, eine Gewinnspiel-Einladung, der Link auf Geburtsfotos von Bekannten, etc. – sobald Sie darauf antworten, auch um ausdrücken zu wollen, dass Sie kein Interesse haben, zahlen Sie.

Was sagt der Gesetzgeber?
Grundsätzlich müssen seriöse Angebot-SMS Tarifinformationen enthalten – Ausnahmen gibt es bei SMS-Diensten bis zu 70 Cent. Nach Erhalt der SMS muss die Nutzung noch abgelehnt werden können. Wirksam bestellt ist erst, wenn Sie das Angebot mit einer weiteren SMS bestätigen.

Wiederkehrende Abo-SMS müssen jederzeit kostenfrei abbestellt werden können – senden Sie das Kennwort "Stopp" oder "Stop" an den Serviceanbieter. Beeinspruchen Sie alle weiteren Rechnungsbeträge bei Ihren Handyanbieter schriftlich und fristgerecht binnen drei Monaten. Zusätzlich sollten Sie den Fall der Regulierungsbehörde RTR zur Kenntnis bringen und können eine Schlichtung zwischen Ihnen und Ihrem Handyanbieter verlangen, falls es zu Problemen kommt.

Nummern sperren lassen!
Lassen Sie wenn möglich über Ihren Netzbetreiber Mehrwertnummern sperren. Nur so können Sie eine Zustellung verhindern. Nachteil: Wollen Sie wirklich Mehrwertdienste nutzen, sind auch diese gesperrt.

Rechnung kontrollieren!
Überprüfen Sie Ihre monatlichen Abrechnungen genau und innerhalb der Widerspruchsfrist. Fallen Ihnen Kosten auf, die nicht auf einen aktiv bestellten Dienst zurückzuführen sind, muss Ihr Netzbetreiber diese Kosten refundieren. Sofern der Absender der SMS ausgeforscht werden kann, drohen diesem hohe Verwaltungsstrafen. 

Vorsicht, Abo!
Wenn Sie einzelne Klingeltöne bestellen, achten Sie genau auf allfälliges Kleingedrucktes, in dem oft der Abschluss eines Abos versteckt ist.

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