Die 34 Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), deren Energieinteressen die IEA vertritt, trugen mit 40 Prozent zum CO2-Ausstoß bei. Allerdings stünden diese Länder nur für 25 Prozent des Anstiegs gegenüber 2009, erklärte die IEA. In Schwellenländern wie China oder Indien war der Anstieg demnach deutlich höher. Da diese Länder aber mehr Einwohner haben, lag der Pro-Kopf-Ausstoß in den OECD-Ländern mit zehn Tonnen über jenem von China mit 5,8 Tonnen.
30 Gigatonnen CO2 weltweit
Insgesamt betrug die CO2-Emission im vergangenen Jahr nach Angaben der IEA weltweit 30,6 Gigatonnen. "Das sind die schlimmsten Nachrichten zum Thema Klima", sagte IEA-Chefökonom Faith Bristol dem Blatt. "Es wird zu einer außerordentlichen Herausforderung, wollen wir das Ziel noch erreichen und die Klimaerwärmung unter zwei Grad halten", so Bristol weiter. Schätzungen der IEA zufolge sind damit bereits 80 Prozent der Emissionen erreicht, die im Bereich der Energiegewinnung bis 2020 eingeplant waren.
Forscher glauben, dass eine Erwärmung von mehr als zwei Grad gefährliche Folgen für das Weltklima nach sich ziehen wird. Aus diesem Grund haben sich die Teilnehmer des UN-Klimagipfels im mexikanischen Cancún im Dezember vergangenen Jahres erstmals geschlossen zur Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad bekannt.
EU-Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard sieht das Ziel einer Beschränkung des weltweiten Temperaturanstieg um maximal zwei Grad freilich in weite Ferner schwinden. Die Schätzungen der IEA zeigten, dass "die Welt sehr weit davon entfernt ist, das Ziel einer Erwärmung um nicht mehr als zwei Grad zu erreichen", sagte Hedegaard am Montag in Brüssel.
EU-Kommissarin fordert "konkrete Aktionen"
Sie stelle verwundert fest, "wie viele beunruhigende Zahlen es noch bedarf". Die Versprechen der Klimagipfel von Kopenhagen und Cancún, unter zwei Grad Erwärmung zu bleiben, brauchten '"dringend konkrete Aktionen". Während der CO2-Ausstoß von 2008 bis 2010 weiter gestiegen sei, habe es beim Emissionshandel einen Rückgang um mehr als acht Prozent gegeben.
Die mit Abstand meisten Treibhausgase pro Einwohner werden übrigens in den Industrienationen ausgestoßen. Beim Vergleich muss allerdings berücksichtigt werden, dass in Ländern mit kälterem Klima durch das Heizen mehr Treibhausgase entstehen als in Ländern mit einem wärmeren Klima.
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