Lithium-Ionen-Akkus bestehen aus mehreren Lagen, die üblicherweise in einem Gehäuse zusammengehalten werden. Den Wissenschaftlern gelang es nun, diese Lagen – zwei Stromabnehmer, eine Kathode, eine Anode sowie eine Polymerschicht – in eine sprühbare Form zu bringen, sodass sich die Stromspeicher ähnlich dem Airbrush mit einer gewöhnlichen Handspritzpistole auftragen lassen. Für die nötige Stabilität der Komponenten sorgt dabei der Kunststoff Polymethylmethacrylat, auch bekannt als Plexiglas.
In einem ersten Versuch (siehe Video oben) konnten die Forscher den Akku auf Badezimmerfliesen aufsprühen und mithilfe einer kleinen Solarzelle speisen, die das Laborlicht in Strom verwandelte. Anschließend konnten sie den Namenszug der Rice-Universität, den sie aus Leuchtdioden gebildet hatten, sechs Stunden lang leuchten lassen. Der Akku habe dabei dauerhaft 2,4 Volt geliefert. Auch auf Glas, rostfreiem Edelstahl oder sogar einem Bierkrug hielt der Sprühakku.
Eigenen Angaben zufolge erwies sich die Kapazität des Stromspeichers als sehr konsistent und habe auch nach 60 Ladezyklen nur wenig nachgelassen. Die Wissenschaftler, die ihren Sprühakku inzwischen zum Patent angemeldet haben und nun vor allem für den Außeneinsatz optimieren wollen, sprechen daher bereits von einem "Paradigmenwechsel": Die neuen Akkus würden ganz neue Designs und Formen der Integration ermöglichen.
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