Mithilfe dieser microRNAs (kleinen RNA-Schnipseln, die bis vor Kurzem noch als genetischer Schrott bezeichnet wurden), die als molekularer Schalter fungieren, brachten Forscher um Marcel Scheideler vom Institut für Molekulare Biotechnologie an der TU Graz weltweit erstmals körpereigene weiße Fettzellen dazu, Energie zu verbrennen, statt sie zu speichern.
Energie wird durch Wärmeabgabe verbrannt
Die solcherart in braunes "Schlankmacherfett" (Fatburner) umgewandelten weißen Fettzellen verbrennen Energie durch Wärmeabgabe. Damit sei ein bahnbrechender Schritt für neue Strategien zur Eindämmung von Fettleibigkeit (Adipositas) und Typ-2-Diabetes (Zucker) getan, berichten die Grazer Wissenschaftler im renommierten Fachjournal "Stem Cells".
"Je mehr braune Fettzellen ein erwachsener Mensch hat, desto besser kann er einer Gewichtszunahme und damit Übergewicht und Fettleibigkeit widerstehen. Denn: Im Gegensatz zu weißen Fettzellen sind in braunen Fettzellen mehr Mitochondrien vorhanden. Diese 'Zellkraftwerke' können zu massiver Energieverbrennung durch Wärmeabgabe angeregt werden", erklärt Marcel Scheideler.
Entdeckung zum Patent angemeldet
"Diese spezielle microRNA-Familie (im konkreten Fall microRNA-26, Anm.) regt die Bildung des Proteins UCP1an, das eine Art Kurzschluss in den Mitochondrien erzeugt und somit als Schalter für die Energieverbrennung in den Fettzellen fungiert. Dadurch wird eine gesteigerte Energieverbrennung erst möglich", erläutert Scheideler. Für eine therapeutische Anwendung wurde die Entdeckung bereits zum Patent angemeldet.
Was noch fehlt, ist ein geeignetes Transportmittel zu den Fettdepots im menschlichen Körper – doch auch hier haben die TU-Forscher in Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften sowie der Medizinischen Universität Graz bereits Pionierarbeit geleistet und sich eine auf Nanopartikel basierende Lösung patentieren lassen.
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