Laut Angaben des Leiters des Virologie-Departments der Medizinischen Universität Wien, Franz X. Heinz, ist es offenbar zu einem genetischen "Abdriften" der derzeit am häufigsten vorkommenden Virusgrippe-Erreger von jenem Stamm gekommen, von dem Antigene in der Vakzine für 2014/2015 vorhanden sind. Das geschehe im Laufe von Jahren immer wieder, so der Mediziner
Der Grippe-Impfstoff werde alljährlich anhand der Beobachtungen von Grippewellen neu zusammengestellt und dieses Mal habe sich die Weltgesundheitsorganisation WHO bei ihrer Einschätzung geirrt. Noch während das Vakzin in Entwicklung war bzw. produziert wurde, habe es am Influenza-Erreger vom Typ A(H3N2) eine kleine Mutation gegeben, so Experten.
Impfstoff hilft gegen verändertes Virus nicht
Weil Vakzine längerfristig vorproduziert werden, können solche "Drift"-Varianten, die immer wieder entstehen und daher nicht exakt vorhersehbar sind, auch nicht berücksichtigt werden, so Heinz. Im aktuellen Impfstoff sind aber zudem Antigene des Pandemie-Influenzavirus A(H1N1) von 2009/2010 und gegen die Influenza B enthalten. Dagegen schütze die Impfung auf alle Fälle, so der Virologe.
Der zurzeit grassierende Influenza-Typ A(H3N2) ist für gewöhnlich stark verbreitet und hat schon häufiger zu schweren Grippewellen geführt. Ein weltweiter Ausbruch dieses Subtyps war etwa im Jahr 1968 die Ursache einer Pandemie, die als Hongkong-Grippe bezeichnet wurde.
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