Keine Schäden

Sonnensturm flaute ohne größere Störungen ab

Wissenschaft
09.01.2014 20:25
Der heftige Sonnensturm, der am Donnerstag auf die Erde getroffen ist, hatte offenbar keine Auswirkungen auf Kommunikationssysteme und Stromnetze. Die Wolke aus geladenen Teilchen, die mit einer Geschwindigkeit von 1.500 Kilometern pro Sekunde unterwegs war, hatte sich am Dienstag aus der Korona der Sonne gelöst.

Wenn die beim koronalen Massenauswurf (CME; Bild) durchs All geschleuderten Plasmapartikel der Sonne auf das Magnetfeld der Erde treffen, werden sie von diesem abgelenkt. Dabei entstehen Ionisationsprozesse, die schließlich als Nord- oder Polarlichter beobachtet werden können.

Sonnensturm der heftigeren Art
Der jüngste Sonnensturm gehörte mit seiner geomagnetischen Intensität von Rang G3 auf der Skala von G1 (am schwächsten) bis G5 (am stärksten) schon zu den etwas stärkeren Stürmen. "Das ist schon ein heftigeres Ereignis, das sich dadurch hervortut, dass es sehr energiereiche Protonen ausgesandt hat", erklärte Werner Curdt vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau bei Göttingen am Donnerstag. Diese Teilchen könnten bis zur Erdoberfläche durchdringen - gefährlich sei das aber nicht.

Ein Sonnensturm, fotografiert am 8. Jänner 2014 von der Sonde "SOHO" (Bild: NASA/ESA/SOHO)
Ein Sonnensturm, fotografiert am 8. Jänner 2014 von der Sonde "SOHO"
(Bild: ESA)

Im Alltag machte sich der Sonnensturm nicht bemerkbar. Bei Raumsonden, die im Orbit Bilder etwa von Sternen aufnehmen, habe es jedoch deutliche Bildstörungen gegeben, berichteten Astronomen.

Sonnenstürme können Störungen im Funkverkehr und von Navigationssystemen verursachen. Starke magnetische Stürme können sogar elektrische Ströme in Überlandleitungen und anderen Netzwerken induzieren und diese beschädigen. 1989 wurde so ein Stromausfall in großen Teilen Kanadas verursacht.

Start von privatem Raumtransporter verschoben
Wegen des Sonnensturms war auch der Start des unbemannten privaten Raumtransporters "Cygnus" des Unternehmens Orbital Sciences zur Internationalen Raumstation ISS um einen Tag verschoben worden, weil man fürchtete, dass die erhöhte Strahlung im Weltraum könne die Elektronik an Bord des Raumfrachters beschädigen.

Das kleine Bild 1 zeigt den koronalen Massenauswurf (rechts unten), der am 7. Jänner von der NASA/ESA-Sonnensonde "Solar and Heliospheric Observatory" (kurz: SOHO; kleines Bild 2) fotografiert wurde.

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