Für die Winzlinge sei diese Fähigkeit überlebensnotwendig, da sie wegen ihres hohen Energieumsatzes nur kurze Zeit ohne Nahrung auskämen - und deshalb auch im Regen unterwegs sein müssten, schreiben Victor Ortega-Jimenez und Robert Dudley in den "Proceedings" der britischen Royal Society.
Die Forscher ließen fünf kalifornische Annakolibris (im Bild ein Männchen) in einem Plexiglaswürfel fliegen, filmten ihre Bewegungen und berechneten jene Kräfte, die auf die Tiere wirkten. Mit einer Dusche simulierten sie leichten, mittleren und schweren Regen.
Kolibris ändern bei Starkregen Flugstil
Die Forscher fanden heraus, dass leichter bis mittlerer Regen - etwa sechs und 15 Millimeter Niederschlag pro Stunde - die Tiere kaum störte. Ihre Flügelschlagfrequenz nahm etwas ab, die Auslenkung der Flügel dafür leicht zu. Bei starkem Regen von etwa 22 Millimetern Niederschlag pro Stunde änderten die Tiere dagegen ihren Flugstil. Sie orientierten sich dann eher waagerecht, die Amplitude ihrer Flügelschläge nahm stark ab, die Frequenz dagegen zu. In allen Fällen behielten die Tiere aber die volle Kontrolle über ihre Flugbewegungen, berichten die Forscher.
Offensichtlich vermögen die Tiere sowohl die störenden Effekte nassen Gefieders als auch die Kräfte, die der Regen auf sie ausübt, sehr gut zu kompensieren. Selbst bei extremen Duschen von 270 Millimetern pro Stunde behielten sie die Kontrolle. Dabei spiele sicher eine Rolle, dass das Gefieder Berechnungen nach etwa die Hälfte der direkten Kräfte der Tropfen elastisch abfedere, schreiben die Forscher. Zudem seien die Vögel in der Lage, sich mitten im Flug fast alle Feuchtigkeit aus dem Gefieder zu schütteln (siehe auch Bericht in der Infobox).
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