Bergbau im Weltall

Luxemburg will Asteroiden als neue Rohstoffquelle

Wissenschaft
04.02.2016 15:52

Luxemburg, das einstige Zentrum der europäischen Bergbauindustrie, will zurück zu seinen Wurzeln - nun allerdings im Weltraum. Die luxemburgische Regierung gab am Mittwoch den Startschuss für eine Initiative, um Unternehmen und Investoren anzusiedeln, die sich auf die Förderung von Rohstoffen im All spezialisieren. Ziel sei es, "ein Drehkreuz bei der Förderung und Nutzung von Ressourcen aus dem All" zu werden.

Der Plan: Raumfahrzeuge sollen zu Millionen Kilometer entfernten Asteroiden ausschwärmen und die felsigen Kleinplaneten mithilfe von Sonden nach Eisen, Gold oder Platin absuchen. Was heute noch wie "Science Fiction" klinge, könne in absehbarer Zukunft ein wichtiges Geschäftsfeld in Luxemburg werden.

"Landung auf Asteroiden technisch möglich"
"Luxemburg ist das erste europäische Land, das sich in das neue Geschäftsfeld des Bergbaus im All begibt. Die Landung auf einem Asteroiden ist heute bereits technisch möglich und macht auch wirtschaftlich Sinn", so Schneider.

Das nach dem Krieg noch stark vom Bergbau abhängige Luxemburg hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wichtigen Standort für Finanzdienstleistungen gewandelt. Mit dem neuen Projekt wolle Luxemburg Firmen "den Zugang zum Reichtum von bisher unerforschten mineralischen Ressourcen auf leblosen, durch All treibenden Asteroiden eröffnen", erklärte Schneider.

(Bild: ESA)

Massive Subventionen der Regierung 
Die Regierung will zudem die Forschung auf dem Gebiet mit massiven Subventionen vorantreiben. Mit an Bord ist auch das heimische Satellitenunternehmen SES, das Jahrzehnte an Erfahrung im Weltall mitbringt, sowie mehrere US-Firmen wie Planetary Resources oder Deep Space Industries. Die Gelder für die Initiative "SpaceResources.lu" sollen aus dem nationalen Weltraumbudget kommen, das bis Ende des Jahres im Rahmen der Finanzierungsverhandlungen mit der Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) festgelegt werden soll.

Weltpresse staunt über Luxemburg
Der Plan des kleinen Luxemburg sorgt in der Weltpresse bereits für Erstaunen. "Das ist ein kleiner Schritt für den Menschen, aber ein großer für das Herzogtum", schrieb der US-Sender CNBC auf seiner Website.

Weltraum-Bergbau auch in den USA populär
Luxemburg ist aber nicht der einzige Staat, der im All einen neuen "Goldrausch" wittert. In den USA sind entsprechende Gesetze für die Förderung des Weltraum-Bergbaus bereits verabschiedet worden. Das US-Unternehmen Deep Space (DSI) stellte vor drei Jahren konkrete Pläne zur Ausbeutung von rohstoffreichen erdnahen Asteroiden vor. Schon ab 2023 will DSI beginnen, die mittels Bergbau im All gewonnenen Rohstoffe vorort im All zu verarbeiten.

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