Möglich macht das ein neuartiges Landeverfahren, bei dem das Flugzeug länger als bisher in 2.400 Metern Höhe verbleibt und sich anschließend in einem etwas steileren Sinkflug von 4,49 Grad (bisher drei Grad, Anm.) der Landebahn nähert. Erst ab einer Höhe von etwa 600 Metern geht der Pilot in eine gewöhnliche Landung über, wodurch Wohngebiete in größerer Höhe als bis dato überflogen und so die Lärmbelastungen etwas gesenkt werden.
Neues Anflugverfahren fliegerisch sicher
Tests im Flugsimulator sowie sechs Versuchsflüge mit einer Boeing 767-300 der Fluglinie Condor (kleines Bild) Anfang Oktober in Frankfurt hätten gezeigt, dass das neue Anflugverfahren fliegerisch absolut sicher sei, so die DLR-Forscher. Durch den später einsetzenden Sinkflug werden Wohngebiete bis zu 915 Meter höher als gewöhnlich überflogen. "In entfernteren Bereichen bei etwa 33 Kilometern vor dem Aufsetzen haben wir bis zu sechs Dezibel weniger Lärm gemessen", sagt Projektleiter Bernd Korn vom Institut für Flugführung des DLR.
"Bei 15 Kilometern war es dann nur noch etwa zwei bis vier Dezibel leiser, da sich der steilere und der gewöhnliche Gleitpfad zur Landebahn hin annähern. Eine Verringerung der Lärmemissionen am Boden konnten wir bis etwa zehn Kilometer vor dem Aufsetzen messen", so Korn. Für belastbare Ergebnisse seien aber weitere Probeflüge und Lärmmessungen über einen längeren Zeitraum erforderlich, betonte der Wissenschaftler.
Lande- und Bremsklappen erzeugen viel Lärm
Allerdings fällt die Lärmreduzierung nicht so groß aus, wie man aus der größeren Entfernung zwischen Flugzeug und Boden vermuten würde. Der Grund: Beim steileren Anflug müssen die Lande- und Bremsklappen früher ausgefahren werden als sonst, damit die Maschine nicht zu schnell wird. "Die erzeugen aber besonders viel Lärm", weiß Jan Delfs vom DLR.
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