Krabbenfischer Carl Moore befand sich mit seinem Boot etwa zehn Seemeilen vor Key West (Florida), als sich der extrem seltene Hai, der in Tiefen zwischen 300 bis 1.300 Metern lebt, im Netz verfing. "Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was das ist", sagte er der Tageszeitung "Houston Chronicle". Wegen der spitzen Zähne im Maul des Tieres habe er sich nicht getraut, ein Maßband anzulegen, so Moore. Er schätzte aber, dass der Hai, der wegen des Gebildes über dem Maul auch Nasenhai genannt wird, rund sechs Meter lang gewesen ist.
"Hässlicher als meine Schwiegermutter"
Bevor er das urzeitliche Tier wieder zurück ins Wasser bugsierte, machte Moore mit seinem Handy aber glücklicherweise noch Fotos des Koboldhais. "Mein knapp vier Jahre alter Enkel liebt Haie und ich muss immer Bilder machen, wenn ich einen finde. Als ich ihm das Foto zeigte, sagte er 'Wow Opa'", erzählte Moore dem Blatt. Er selbst beschrieb das Tier laut Angaben seiner Crew als "hässlicher als meine Schwiegermutter".
Der Fang war Moore bereits am 19. April gelungen, aber erst jetzt bekannt geworden, nachdem er die Bilder an die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), die Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten, geschickt hatte, wo man von den Aufnahmen begeistert war. "Das sind großartige Neuigkeiten", sagte der Biologe John Carlson von der NOAA.
Forscher wissen noch wenig über die Tiere
Laut Angaben des Hai-Experten handelt es sich erst um den zweiten dokumentierten Fund eines Koboldhais im Golf von Mexiko. "Wir wissen weder wie alt sie werden noch wie schnell sie wachsen", so Carlson, der glaubt, dass es sich bei dem gefangenen Exemplar um ein weibliches Tier gehandelt hat. "Koboldhaie gibt es nur sehr selten. Wir wissen erst sehr wenig über diese Tiere."
Wegen des Rostrums über dem Maul erinnert der Koboldhai - die Gattung ist vermutlich bereits 125 Millionen Jahre alt - an prähistorische Arten, weshalb er manchmal als sogenanntes lebendes Fossil bezeichnet wird.
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