Im Rahmen des dritten Tests war das Raumfahrzeug, das aussieht wie eines der - mittlerweile eingemotteten - Spaceshuttles der NASA im Kleinformat, vom 11. Dezember 2012 bis 17. Oktober 2014 insgesamt 675 Tage um die Erde gekreist und nach über 22 Monaten im All auf dem Weltraumbahnhof Vandenberg, einem Stützpunkt der US Air Force in Kalifornien, gelandet. Schon damals hatte das US-Militär angekündigt, dass es 2015 eine vierte X-37B-Mission geben werde. Der erste Start des Mini-Shuttles fand im April 2010 statt, damals war das Mini-Shuttle nach 224 Tagen Flug wieder gelandet, der zweite Testflug hatte 469 Tage gedauert.
Das knapp fünf Tonnen schwere, auch als Orbital Test Vehicle (kurz: OTV) bezeichnete Raumfahrzeug ist nur 8,80 Meter lang, hat eine Flügelspannweite von 4,6 Metern und soll die Erde in rund 900 Kilometern Höhe umkreisen. Beobachtungen zufolge dürfte es bei den bisherigen Missionen aber auf einer wesentlich niedrigeren Bahn, in nur rund 350 bis 400 Kilometern Höhe, unterwegs gewesen sein. Seine Energie bezieht das Shuttle, von dem es zwei Exemplare gibt, aus Batterien sowie über ein ausklappbares Sonnensegel (kleines Bild).
Spekulationen über Waffensystem im Orbit
Die US-Luftwaffe hat bis dato jeweils nur über Start und Landung des OTV berichtet, zum Zweck der Missionen hieß es lediglich, es würden neue Technologien im Weltraum erprobt. Das Schweigen der Militärs hat Spekulationen genährt, die Drohne sei möglicherweise Vorläufer eines Waffensystems im Orbit, das die Vereinigten Staaten in die Lage versetzen soll, in Krisenfällen rasch zu reagieren.
Am Orbital Test Vehicle wurde über zehn Jahre lang gearbeitet. Begonnen wurde das Projekt Ende der 1990er-Jahre zunächst von der zivilen Raumfahrtbehörde NASA, 2004 übernahm dann das US-Militär das Projekt - zusammen mit dem Hersteller des Shuttles, dem Boeing-Tochterunternehmen Phantom Works.
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