Gefunden wurden die fossilen Augen aus dem frühen Erdzeitalter Kambrium in Schieferformationen der südaustralischen Emu-Bucht. Die komplexen Augen ähneln stark den viel kleineren Facettenaugen heutiger Insekten und Krebstiere. Die Sehkraft des Urtieres könnte aber wesentlich besser gewesen sein, vermuten die Wissenschaftler von der Universität von New England im australischen Armidale.
Mächtiger Unterwasser-Räuber
Die Ur-Garnele war rund einen Meter groß und besaß keine Wirbel. Andere Funde belegen, dass sie ausgeprägte Greifwerkzeuge und zahnartige Strukturen im Mundraum hatte. Zusammen mit seinen superscharfen Augen dürfte das Tier ein gefürchteter Unterwasser-Räuber gewesen sein, der Beutetiere in Angst und Schrecken versetzte und so manche unterlegene Art zum Aussterben brachte, so die Forscher.
Die Wissenschaftler um John Paterson identifizierten den Fund als linkes und rechtes Auge eines einzigen Individuums. Sie gehen davon aus, dass es sich nur um die Sehorgane von Anomalocaris handeln kann. Nach Angaben der Forscher ist der Fund auch ein sicherer Beweis für eine enge Verwandtschaft der Ur-Garnele mit heutigen Gliederfüßern wie Insekten. Damit wäre auch bewiesen, dass der Ursprung von Facettenaugen älter ist, als bisher angenommen wurde.
Fotos: John Paterson/University of New England
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