Fund in Piräus

Werften der antiken Seemacht Athen entdeckt

Wissenschaft
18.06.2016 08:01

In Piräus, dem Hafen der griechischen Hauptstadt Athen, haben Archäologen des Zea Harbour Project mithilfe moderner Technik knapp 2500 Jahre alte Werft- und Hafenanlagen entdeckt , die dort im Laufe der Jahrhunderte im Meer versunken waren. Die Ergebnisse ihrer Forschungen zeigen, dass die Hallen und Rampen wohl zu den größten Gebäudekomplexen der Antike gehörten.

Ein griechisch-dänisches Team um Bjorn Lovén von der Universität Kopenhagen hat mithilfe von Sonar- und Echolot-Messungen, Tauchgängen und Probebohrungen unter dem Schlamm der Hafenbecken von Piräus nicht weniger als sechs antike Werfthallen entdeckt und kartiert. Laut Angaben der Forscher wurden die einst von Säulen gesäumten Hallen ab dem Jahr 520 vor Christus erbaut.

Taucher des Zea Harbour Project während der Arbeit (Bild: Carlsbergfondet/BjørnLovén)
Taucher des Zea Harbour Project während der Arbeit

Der Gebäudekomplex hatte die Größe zweier Fußballfelder und war durch eine 146 Meter lange, zehn Meter dicke und vermutlich 15 Meter hohe Kaimauer geschützt. Die Werfthallen beherbergten vor knapp 2500 Jahren die Kriegsflotte der Griechen, die 480 vor Christus in der Seeschlacht von Salamis (einer Insel in der Nähe von Athen, Anm.) mit ihren nur 400 Kriegsschiffen, die aus gut 1000 Schiffen bestehende Flotte des persischen Königs Xerxes schlug.

Aufgrund der unter meterdickem Schlamm gefundenen baulichen Überresten nehmen die Forscher an, dass hier über 150 Jahre lang verschiedene Werfthallen - darunter solche, die 80 bis 90 Meter lang waren - andere Gebäude und verschieden Art riesiger Rampen gebaut und genutzt wurden. Im Laufe der Jahrhunderte versanken sie immer weiter im Wasser, weil der Meeresspiegel dort seit der Antike um 40 bis 50 Meter angestiegen ist, so die Wissenschaftler.

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