Selbst im schlimmsten Fall würden die Einflüsse von Windparks auf das Wetter gegenüber jährlichen Schwankungen und Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels nicht ins Gewicht fallen, schreiben die Forscher in der im Fachjournal "Nature Communications" veröffentlichten Studie.
Windpark-Folgen für Europa simuliert
Die Forscher des französischen Laboratoire des Sciences de Climat et de l'Environnment (LSCE) simulierten für die Untersuchung die Folgen der Windparks für das europaweite Wetter im Jahr 2020. Dabei gingen sie von der Annahme aus, dass die EU-Pläne zum Ausbau der erneuerbaren Energien bis dahin wie geplant umgesetzt und zahlreiche neue Windparks entstanden sind. Den Bestand der Windparks im Jahr 2012 nahmen sie als Ausgangsbasis und addierten vor allem neue Parks auf dem Meer, da dies ein zentraler Ausbautrend ist.
Im Ergebnis seien die Auswirkungen auf das Wetter "begrenzt", heißt es in der Studie. Nur im Winter könne es durch die Errichtung der Windturbinenfelder im Zusammenspiel mit anderen Faktoren zu minimalen Wetterveränderungen kommen. So seien ein Temperaturanstieg um 0,3 Grad und eine Zunahme von Regen um bis zu fünf Prozent möglich, wenn sich zu den Wirbelstromeffekten der Windparks ein schwaches, dafür aber ausdauerndes Hochdruckgebiet über Europa geselle.
Ältere Studien ins Reich der Fantasie verwiesen
Die Forscher distanzierten sich damit von einigen älteren Studien. Diese hatten den Verdacht nahegelegt, große Windparks könnten das Wetter unter Umständen sogar großräumig beeinflussen, indem ihre Turbinen warme und kalte Luft vermischten, örtliche Lufttemperaturen erhöhten und Niederschlagsmuster veränderten.
Aus einer 2010 veröffentlichten Simulation ging angeblich hervor, dass die Windparks die Wetterbedingungen bis an Orte in Tausenden Kilometern Entfernung deutlich verändern könnten. Derartige Simulationen hätten aber wichtige Details der Wirkung der Windturbinen nicht beachtet, konstatierte jetzt die Forschergruppe aus Frankreich.
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