"Ziel kein Zufall"
Brandanschlag in Brüssel: 5 Verdächtige in Haft
In Brüssel hat es in der Nacht auf Montag einen Brandanschlag auf das Kriminologische Institut gegeben. Verletzt wurde dabei niemand. Was genau hinter der Attacke steckt, ist unklar. Die Ermittler sprachen lediglich von einem "kriminellen Hintergrund" und erklärten, dass das "Ziel nicht zufällig ausgewählt" worden war. Noch am Montagvormittag wurden fünf Verdächtige in unmittelbarer Nähe des Tatorts verhaftet.
Ersten Medienberichten zufolge hatte gegen drei Uhr zunächst ein Fahrzeug mehrere Absperrungen vor der Einrichtung im Norden der belgischen Hauptstadt durchbrochen. Die Ermittler bestätigten später jedoch nur, dass das Fahrzeug auf das Gelände des Polzeilabors gelangt war. Dass das Auto als Rammbock gegen die Sperren genutzt worden war, wurde dementiert.
In Gebäude eingedrungen und Feuer gelegt
Fest steht jedenfalls, dass danach in dem Labor Feuer ausgebrochen ist. Die Sender RTBF und Bel RTL hatten zunächst von einer Bombenexplosion berichtet. Später meldete die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf Polizeiquellen, dass es keine Detonation gegeben habe. Vielmehr seien Täter ins Gebäude eingedrungen und hätten Feuer gelegt. Wenig später sei es laut Augenzeugen offenbar zu einer Detonation gekommen. Diese dürfte von dem Brand verursacht worden sein.
Keine Verletzten, enormer Sachschaden
Am Gebäude entstand hoher Sachschaden, zahlreiche Fensterscheiben zerbrachen, die Scherben flogen bis auf die Straße, hieß es. In dem Gebäude hielten sich keine Personen auf, es gab deshalb keine Verletzten. Die Feuerwehr war mit 30 Mann im Einsatz, um den Brand zu löschen.
Täter wollten vermutlich Beweismittel vernichten
Das Nationale Institut für Kriminalistik und Kriminologie ist eine wissenschaftliche Einrichtung der belgischen Justiz. In den Labors werden vor allem Spuren von Tatorten und Verdächtigen ausgewertet, um Täter zu überführen. Die Polizei vermutet als Motiv, dass die Täter mit dem Anschlag Beweismittel in einem Kriminalfall vernichten wollten. "In dem Gebäude lagern wichtige Informationen im Zusammenhang mit verschiedenen Ermittlungen und Justizfällen", sagte eine Polizeisprecherin.
Erhöhte Alarmbereitsschaft seit Bombenterror im März
Die belgischen Sicherheitskräfte sind seit den Selbstmordanschlägen vom März in erhöhter Alarmbereitschaft. Damals kamen am Flughafen und in einer Metro-Station im EU-Viertel 35 Menschen ums Leben, mehr als 300 Personen wurden verletzt. Zu den Attentaten bekannte sich die IS-Terrormiliz.
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