Von der laut Bundeskanzler Werner Faymann "größten Steuerreform der Zweiten Republik" haben sich unsere Leser offensichtlich mehr erhofft. Darauf lassen zumindest die zahlreichen Kommentare auf krone.at, "Krone"-Facebook und Google+ schließen. Nur bei wenigen stoßen die Ergebnisse auf Begeisterung. Viele Österreicher sind skeptisch, andere verurteilen das neue Steuermodell, welches ab 2016 gelten soll, vorab.
Während sich die einen unverhohlen Luft machen, scheinen andere auf gar keine gravierenden Neuerungen gehofft zu haben: "Liebe Österreicher! Was habt Ihr erwartet???? diese Marionetten habt ihr selber gewählt!!!!!!", meint etwa krone.at-Leser budha, und auch User noz636 ist dieser Meinung: "Ned raunzen Leidln, ihr wählt diese Regierung ja jedes Mal aufs Neue, also seid zufrieden wie es ist, denn wenn es wirklich so schlecht wäre dann würdet ihr ja anders wählen…"
"Eine Umschichtungsreform"
Die Bezeichnung "Steuerreform" scheint für einige User überdies falsch gewählt zu sein. So schreibt User marlinpeter: "Was ist endlich mit der Strukturreform?? … Dieser aufgeblähte Apparat kostet uns jährlich Milliarden. Diese Steuerreform ist eine Umschichtungsreform." krone.at-Leser Grazer40 pflichtet dem anscheinend bei: "Komplette Verarsche wiedermal. Wer glaubt den Kasperln denn überhaupt noch. Wir zahlen uns diese Reform doch selbst. Geschenkt wird uns nichts."
Auch User wie MictorNiveus ("Und für das sind sie Monate lang beisammen gesessen!?") und Joibinswieda legen Unverständnis an den Tag: "Und für so einen Quatsch der sich sowieso nie wirklich realisieren lässt braucht man wirklich über sechs Monate? Was zum Geier haben die die ganze Zeit über gemacht?" Das fragt sich anscheinend auch krone.at-User 007spaghetti: "Wir haben eine jährliche Neuverschuldung zwischen 30-40 Milliarden Euro. was sollen da die hochgejubelten 5 Milliarden? Das ist alles nur keine große Steuerreform". User holz-wurm nimmt das Thema selbst in die Hand und bringt einen eigenen Vorschlag für eine gelungene Steuerreform vor: "Sehr geehrte Politiker, mein Vorschlag für eine Steuerreform: 1. Kürzung eurer Gehälter, 2, nochmalige Kürzung, 3, leider noch eine Kürzung, dann verdient IHR immer noch genug." krone.at-User Anchel1702 schreibt unmissverständlich nieder, was sich viele User in unseren Foren denken: "Das ist doch die größte Abzocke der 2. Republik".
Doch es gibt natürlich auch User, die der Steuerreform Positives abgewinnen können. So schreibt Facebook-User Manuel L.: "Warum sind immer ALLE gleich so negativ. Ich bin FROH eine Arbeit zu haben, das ich gesund bin und einen lieben Partner und Familie habe?" Und User peter meint: "Ich bin froh, dass die Runde endlich mal zu einem Ergebnis gekommen ist. Ich hoffe wir spüren dann wirklich was davon im Börserl!" krone.at-Leser Romeo2410 scheint auch eher positiver Meinung zu sein: "Also das Sie den Höchststeuersatz endlich wieder angehoben haben (…) finde ich schon mal gut - auch Millionäre wie Lugner sind damit einverstanden - aber den untersten Steuersatz hätten sie gern bis 25.000€ machen können, damit auch der untere Mittelstand etwas mehr davon hat. Und warum erst ab 2016, da hat sich wieder die ÖVP durchgesetzt!!!!"
"Das glaube ich erst, wenn ich es wirklich merke"
Viele betrachten die Steuerreform aber auch als Augenauswischerei. Facebook-Nutzerin Ilse S.: "Das kann es ja nicht wirklich sein! Die 18.000 bis 35.000 im Monat verdienen reden von einer Reform - das verdienen andere im Jahr!!!!!!" einsiedlertyp ist offensichtlich derselben Meinung: "Die Reichen verlieren sicher nix, so viel sei sicher." Dazu tut Ernst1970 - wohl ironisch - seine Dankbarkeit kund: "Danke an die Regierung. Ich und meine Frau bekommen jeder ca. um 48 Euro im Jahr mehr."
krone.at-User newlife beklagt die Steuermehrbelastungen, die auf die Österreicher zukommen: "Und alles was wir angeblich mehr bekommen frisst uns die kalte Progression wieder weg!!!!" Facebook-Leser Franz B. relativiert ebenfalls: "Der Gewinn wird durch diverse Steuererhöhungen, zum Beispiel wenn man ab und zu essen geht, wieder weggenommen…" Eisernwien merkt an: "Da jetzt zum Beispiel Saatgut höher besteuert wird, werden auch die Preise für Obst und Gemüse wieder teurer für den Konsumenten." alter-schwede befürchtet dies scheinbar ebenso: "Mehr Geld im Börserl für die Normalverdiener? Und im Hintergrund hört man dann die MWST. erhöhen, KEST... und von wem bekommen sie das Geld? na eh wieder von uns..."
krone.at-User Wirsindalleunmuendig merkt jedoch an: "Eines muss man der Regierung zu Gute halten. Zum ersten Mal haben sie es annähernd richtig deklariert. Es ist nur beinahe eine Reform. Es läuft mal ausnahmsweise nicht unter Sparpaket. Bitter ist nur der Beigeschmack, dass es im Grunde nur eine neue Art von Umverteilung und somit keine echte Reform ist." Userin schneewitzchen144 meint sarkastisch: "Liebe Leute, ihr glaubt's es ist so einfach, eine Steuerreform zu recht zu zimmern. Da sitzen Experten wochenlang mit rauchenden Köpfen, um auszurechnen wie man am meisten vom Steuerzahler herausholen kann und es gleichzeitig wie eine Steuerreform aussehen zu lassen!"
krone.at-User Jakethedog beschwichtigt: "Jetzt beruhigt euch mal und wartet ab. Ich und meine Großfamilie (drei Kinder) können nur davon profitieren. Seid nicht gleich alle so negativ." Das meint auch sunyboy0: "Dass der Staat eine Steuerreform macht, ist für die Staatsbürger gut...", ergänzt aber auch, "wobei zu bedenken ist, dass der Staat aber Geld benötigt und dies wird in einigen Belangen an Mehrbelastung bedeuten..." - Wohl wahr, wohl wahr...
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