Einer Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zufolge ist fast ein Viertel (24 Prozent) aller Österreicher in den vergangenen Jahren schon einmal durch Cybercrime geschädigt worden. "Hochgerechnet auf alle Internet-User sind das in Österreich eine Million Geschädigte", so KFV-Direktor Othmar Thann. "Nach Angaben der Betroffenen wurden die meisten finanziellen Schäden durch Viren und Lieferbetrug verursacht." Der durchschnittliche finanzielle Schaden beträgt demnach 480 Euro pro betroffener Person.
Viel erheblichere Schäden können Internetbetrüger durch Cybercrime bei größeren Firmen anrichten. "Deswegen hat das Thema auch eine hohe Relevanz für Unternehmen", sagte Andreas Tomek vom Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG. "Cybercrime muss ein Management-Thema werden", forderte er.
Allein 2016 gab es in Österreich 13.103 Anzeigen wegen Cybercrime-Delikten. Das bedeutet einen Anstieg um 30,9 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Die meisten Anzeigen betreffen Datenbeschädigungen (plus 358 Prozent) oder die Störung der Funktionstätigkeit eines PC-Systems (plus 72 Prozent). Anzeigen wegen Hackings stiegen von 2015 auf 2016 um 18,1 Prozent. Relativ neu ist das Delikt des Cybermobbings, hier langten laut Kriminalitätsstatistik des Innenministeriums 302 Anzeigen bei den Behörden ein.
Dunkelziffer noch immer hoch
Die Dunkelziffer ist im Bereich Cybercrime noch immer hoch. "Auch weil sich die Leute schämen, auf jemanden hereingefallen zu sein", sagte KFV-Chef Thann. In der Umfrage gaben die meisten Personen in erster Linie den Tätern die Schuld für die Delikte, 85 Prozent nannten aber auch die Leichtgläubigkeit der Opfer als Problem. Die Täter "gehen sehr unverschämt vor" und "nutzen das schamlos aus", so Thann.
Vor Angriffen schützen könne man sich durch einen guten Virenschutz und die Verwendung von sicheren Passwörtern, die auch gewechselt werden. Das Wichtigste ist für Thann jedoch, "trotz virtueller Welt nicht den Hausverstand am Computer abzugeben".
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