Antennenfernsehen via DVB-T ist im Osten Österreichs Geschichte. Die ORF-Tochter ORS zog am Donnerstag am Sender Kahlenberg den Stecker. Ab sofort ist in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland nur noch der Nachfolgestandard DVB-T2 im Einsatz, der unter der Marke simpliTV vertrieben wird. Bei der Umstellung des Betriebs haperte es vielerorts jedoch.
Von der Umstellung betroffen sind alle TV-Konsumenten, die ihr Programm via Dach- oder Zimmerantenne empfangen. Ihnen wurde in den vergangenen Wochen ein Insert eingeblendet, das über die Abschaltung informierte. Dies sind geschätzte 200.000 bis 300.000 Österreicher, viele davon hätten bereits umgestellt, hieß es in einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Allerdings: Für jene rund 50.000 bis 70.000 Haushalte, die noch neue Empfangsgeräte benötigen, bleiben die Fernseher seit Donnerstag schwarz. Laut Projektkoordinator Michael Weber sind es vor allem viele Zweitfernseher, etwa im Schlafzimmer oder Bad, die noch umgerüstet werden müssen.
Doch auch wer rechtzeitig umrüstete, hatte zum Start mit Problemen zu kämpfen: Viele Nutzer beklagten lange Wartezeiten aufgrund von Überlastung bei der offiziellen Hotline sowie Ausfälle des Betriebs. In einigen Fällen mussten Freischaltungen zudem neu angefordert werden. Mittlerweile seien die Störungen jedoch behoben, hieß es.
Endgültiges Aus in ganz Österreich ab Herbst 2017
In Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark wird DVB-T am 19. April endgültig abgeschaltet, Mitte Oktober 2017 folgen dann Kärnten, Tirol und Vorarlberg. Dort sind ORF1 und ORF2 derzeit noch über den alten digitalen Antennenstandard empfangbar.
Die ORS-Tochter simpliTV bewirbt die Umstellung mit einer besseren Bildqualität. So sind alle ORF-Programme über DVB-T2 in HD verfügbar. Außerdem ist beim neuen Übertragungsstandard Platz für mehr Fernsehprogramme und Sendeplätze.
Kostenlos empfangbar sind mit simpliTV bis zu 13 Programme, sieben davon in HD. Neben fünf öffentlich-rechtlichen Sendern sind das auch mehrere österreichische Privatsender, darunter ATV, Puls 4 und Servus TV. simpliTV bietet für zehn Euro im Monat auch ein Abo mit 40 Sendern an.
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