Microsoft hat einen Geheimplan für die Zukunft von Windows 10: Unter dem Arbeitstitel "Andromeda OS" arbeitet der Redmonder Softwaregigant laut Insidern daran, Windows 10 zum modularen Betriebssystem umzubauen, das auf allen Geräten vom Smartphone bis zur Workstation läuft und je nach Anwendungsszenario winzig klein oder riesig groß sein kann.
Das berichtet das IT-Portal "Windows Central" unter Berufung auf Insider bei Microsoft. Durch eine modulare Struktur soll Windows demnach so flexibel gemacht werden, dass es auf allen Geräten vom Minicomputer über Smartphones und Tablets bis hin zu Notebooks, PCs und Workstations nutzbar ist.
Mit dem Schritt hin zum modularen Betriebssystem will sich Microsoft laut dem Bericht diverser Altlasten entledigen, die Windows in den über 30 Jahren seiner Existenz angesammelt hat. Sie machen das Betriebssystem groß und unflexibel, was beim Einsatz auf manchen Geräten zu Problemen führen kann. Mit dem modularen Windows soll das der Vergangenheit angehören.
Windows ist noch nicht universell nutzbar
Im Moment ist Windows 10 von dieser Vision noch recht weit entfernt. Einzig die Komponenten OneCore und die Universal Windows Platform seien universell nutzbar. Darüber hinaus enthält Windows 10 aber etliche andere Komponenten - etwa für die Nutzung von klassischen Win32-Programmen - die nur für die PC-Version verwendet werden, nicht aber auf Mobilgeräten. Momentan ist Windows 10 also nicht das universelle Betriebssystem, das Microsoft gerne hätte, sondern muss in verschiedenen Versionen für verschiedene Geräte bereitgestellt werden.
Mit dem Wechsel auf ein modulares Betriebssystem würde sich das ändern. Der Betriebssystem-Kern wäre dann für jedes Gerät der gleiche, die zusätzlichen Komponenten - etwa die Fähigkeit, klassische Win32-Software auf einem PC mit x86-Prozessor auszuführen - würden je nach Bedarf ergänzt. Auf einem Mobilgerät könnte Windows 10 so in einer schlanken und sparsamen Version betrieben werden und auf einer Workstation im Maximalausbau, ohne dass es für die zwei Geräte unterschiedliche Versionen bräuchte.
Möglicherweise schon 2018 auf Mobilgeräten
Intern soll Microsoft bereits seit einigen Monaten am Projekt "Andromeda OS" arbeiten. Eine Veröffentlichung sei 2018 geplant, heißt es in dem Bericht. Dann werde das modulare Windows aller Voraussicht nach zuerst für Mobilgeräte eingeführt, wobei die schlankste Variante sogar auf intelligenten Uhren laufen könnte. Später soll der modulare Ansatz dann auf andere Geräte wie PCs oder die Xbox One ausgeweitet werden, so die Insider.
Die Nutzer werden von diesen Umbauten voraussichtlich wenig mitbekommen: Dem Bericht zufolge ist "Andromeda OS" ein Projekt, das Windows 10 unter der Haube umbauen soll, ohne dass sich für die User allzu viel ändert. Letzten Endes geht es nämlich darum, das gewohnte Benutzererlebnis auf mehr unterschiedlichen Geräten - von der Smartwatch bis zum PC - zugänglich zu machen und ein wirklich universell einsetzbares Betriebssystem bereitzustellen.
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